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Der 4. Februar ist Weltkrebstag

Heute findet zum 23. Mal der Weltkrebstag statt. In diesem Jahr hat die Internationale Vereinigung gegen Krebs (UICC) dazu das Motto „Close the care gap – Versorgungslücken schließen“ ausgerufen.

Wie wichtig der Kampf gegen die Krankheit ist, die noch immer die zweithäufigste Todesursache in Deutschland ist, hat auch die Brost-Stiftung erkannt. Daher fördern wir zahlreiche Projekte, die nicht nur den Betroffenen helfen, sondern auch die Angehörigen bei der Verarbeitung und Bewältigung dieser Diagnose unterstützen.

Genau darauf hat sich MENSCHENMÖGLICHES spezialisiert, ein Verein, der an den Kliniken Essen-Mitte angesiedelt ist: MENSCHENMÖGLICHES ist an der Seite der Menschen und ihrer Liebsten, die von dieser Diagnose betroffen sind. Die systemischen Therapeutinnen begleiten und unterstützen in Einzel- und Familiengesprächen, so oft und so lange, wie es die Familie braucht. Von der Erstdiagnose und bis über den Tod hinaus.

„Heute, am Weltkrebstag, denken wir fest an die Familien und deren Kinder, die gerade gegen den Krebs kämpfen, an diejenigen, die ihn besiegt haben und an alle, die der Krebs uns genommen hat,“

sagt Simone Oster vom MENSCHENMÖGLICHES e.V. aus Essen.

Das von der Brost-Stiftung geförderte Projekt „Beratung und Kurzzeitbegleitung von Angehörigen von Patienten mit onkologischen Erkrankungen während bzw. zeitnah zu ihrem stationären Aufenthalt in den Kliniken Essen Mitte“ ist jederzeit und gerade am heutigen Tag von großer Bedeutung.

Die onkologische Kardiologie als innovativer Spezialbereich

Ein weiteres Projekt konzentriert sich darauf, die Nebenwirkungen der medikamentösen Behandlung so gering wie möglich zu halten und die Lebensqualität der zum Teil tödlich Erkrankten zu erhöhen: Prof. Dr. Tienush Rassaf ist Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie an der Uniklinik in Essen und will mit seiner Forschung den Menschen helfen, die unter den starken Medikamenten leiden. „Versorgungsverbesserung von älteren Menschen mit Tumorerkrankung durch eine kardiovaskuläre Medikation“ heißt die Studie, die unter der Leitung von Prof. Rassaf zusammen mit der Charité und den Unikliniken Leipzig und Heidelberg durchgeführt wird.

„Herz- und Kreislauferkrankungen bilden zusammen mit Tumorerkrankungen die häufigsten Todesursachen mit steigenden Inzidenzen aufgrund des zunehmenden Alters der Bevölkerung. Neue Studien­ergebnisse zeigen einen Zusammenhang zwischen beiden Erkrankungen und dass viele der Krebs-­Patienten an kardiovaskulären Komorbiditäten erkranken und versterben. Die onkologische Kardiologie ist ein innovativer Spezialbereich innerhalb der Kardiologie an der Schnittstelle zwischen Tumor- und Herzerkrankungen“, erklärt er. Seine Klinik hat bereits dazu beigetragen, die onkologische Kardiologie in Deutschland maßgeblich zu etablieren und entwickeln. Rassaf und sein Team versorgen Patienten aus dem gesamten Ruhrgebiet und aus ganz Deutschland. Bei seiner Arbeit wird deutlich: Von Herzerkrankungen und Symptomen wie Atemnot, Abnahme der Lebensqualität und der körperlichen Leistungsfähigkeit sind insbesondere diejenigen Patienten betroffen, die sich in der Endphase ihrer Erkrankung (palliative Situation) befinden. Das betrifft besonders ältere Menschen mit Lungen-, Darm und Brustkrebs, die in der Region Ruhrgebiet besonders häufig auftreten. „Die zugrundeliegenden Mechanismen und mögliche therapeutische Ansätze zur Behandlung von Herz- und Kreislauferkrankungen bei palliativen Patienten sind hierbei völlig unbekannt“, so Rassaf weiter.

Lebensqualität verbessern und Eigenständigkeit ermöglichen

„Mit unserem von der Brost-Stiftung unterstützten Projekt möchten wir bei Patienten mit Tumorerkrankung durch eine spezielle kardiovaskuläre Medikation gegen Herzschwäche die Lebensqualität und die Leistungsfähigkeit verbessern um dem kranken Menschen möglichst die Eigenständigkeit und Unabhängigkeit zu ermöglichen bzw. zu gewährleisten. Ziel des Projekts ist es zu untersuchen, ob unsere spezielle Medikation im Vergleich zur üblichen Therapie Luftnot und körperliche Funktionsfähigkeit bei Krebspatienten im Endstadium verbessert“, erklärt Prof. Rassaf seinen Forschungsansatz. Insgesamt sollen 72 Tumorpatienten in einer Palliativsituation (Lebenserwartung 2-6 Monate) entweder die oben genannte optimierte Herzinsuffizienztherapie oder die übliche Therapie erhalten.

Weitere Informationen zur Studie von Prof. Rassaf finden Sie hier: https://broststiftung.ruhr/selbstbestimmt-bis-zum-ende/