„Raus aus der Komfortzone“ – Jugendaustausch auf hoher See

„Raus aus der Komfortzone“ – Jugendaustausch auf hoher See
Ein Segeltörn, der verbindet: Jugendliche aus dem Ruhrgebiet und den Niederlanden erleben unvergessliche Tage auf der „Grootvorst“
Wie bringt man junge Menschen aus zwei Ländern wirklich zusammen? Indem man sie gemeinsam auf ein über 100 Jahre altes Segelschiff schickt – ohne Handys, aber mit jeder Menge Wind, Wellen und neuen Erfahrungen. Genau das geschah im Mai im Rahmen des von der Brost-Stiftung geförderten Projekts „Jugendaustausch Ruhrgebiet – Niederlande“.
In diesem Jahr wagten die Realschule Broich aus Mülheim an der Ruhr und das Raayland College aus Venray etwas ganz Besonderes: Einen fünftägigen Segeltörn auf dem niederländischen Wattenmeer. 25 Schülerinnen und Schüler zwischen 12 und 16 Jahren tauschten Klassenzimmer gegen Kajüte, Schulbank gegen Schiffsdeck und wuchsen dabei über sich hinaus.
Ein schwimmendes Zuhause
Startpunkt war der Hafen von Harlingen, wo die Jugendlichen die imposante „Grootvorst“ bezogen. Ein 40 Meter langer Plattbodensegler mit Geschichte. Skipper Dominik und Bootshund Lars begrüßten die Gruppe an Bord, die sich schnell mit Knotenkunde, Segelsetzen und dem Leben auf engem Raum vertraut machte.
Segeln, Staunen, Sandbänke
Die Route führte über Terschelling und Vlieland mit Zwischenstopp auf einer Sandbank, wo die Jugendlichen das Watt hautnah erlebten. Muscheln, Seesterne, Krabben: für viele war es die erste Begegnung mit dem faszinierenden Lebensraum Wattenmeer. Abends wurde gemeinsam gekocht, gespielt und diskutiert – über Nachhaltigkeit, Klimaschutz und das Leben ohne ständige Erreichbarkeit.
Gemeinsam gegen den Wind
Besonders eindrucksvoll: das Kreuzen gegen den Wind, bei dem Teamarbeit gefragt war. Einige durften sogar selbst das Steuer übernehmen, ein echtes Highlight! Trotz sprachlicher Unterschiede wuchs die Gruppe schnell zusammen. Lehrer Paul Cuppen brachte es auf den Punkt: „24 Stunden am Tag auf engem Raum, das ist eine echte Herausforderung. Aber genau darin liegt der Reiz.“



Mehr als ein Austausch
Der Segeltörn war mehr als nur eine Klassenfahrt, er war ein Abenteuer, das Grenzen überwand, Freundschaften schuf und den Blick für das große Ganze schärfte. Die Jugendlichen lernten, was es heißt, sich nach Wind und Wetter zu richten, Ressourcen zu schonen und Verantwortung zu übernehmen – für sich, füreinander und für die Umwelt.
Ein Projekt mit Zukunft
Der Austausch ist Teil des Projektes „Jugendaustausch Ruhrgebiet – Niederlande“, das von der Brost-Stiftung schon seit vielen Jahren umgesetzt wird und aktuell noch bis 2028 fortgeführt wird. Ziel ist es, jungen Menschen aus beiden Ländern Begegnungen zu ermöglichen, Vorurteile abzubauen und durch gemeinsame Erlebnisse Brücken zu bauen.
🎥 Ein Filmteam hat den Segeltörn begleitet – hier geht’s zum Video:
📸 Impressionen der Reise finden Sie in unserer Bildergalerie:











