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Wenn das Ruhrgebiet auf die Alpen trifft 

Ruhr Natur - Wenn das Ruhrgebiet auf die Alpen trifft

Wenn Schülerinnen und Schüler aus dem Ruhrgebiet auf die Alpen treffen – ein Austausch, der neue Perspektiven eröffnet und den eigenen Horizont erweitert.

Neue Orte entdecken, andere Kulturen kennenlernen und den eigenen Horizont erweitern – genau das ermöglicht das Austauschprojekt Ruhr Natur, das von der Brost-Stiftung ins Leben gerufen wurde. Schulklassen aus dem Ruhrgebiet und Südtirol besuchen sich gegenseitig und erhalten die Möglichkeit, eine völlig neue Umgebung kennenzulernen. Als Projektpaten begleiten Reinhold und Diane Messner das Projekt. Der weltbekannte Extrembergsteiger setzt sich seit Jahren für den Umweltschutz ein und gibt den Jugendlichen wertvolle Einblicke in die Bedeutung von Natur und Nachhaltigkeit. Während ihres Aufenthalts in Südtirol werden die Schülerinnen und Schüler Reinhold und Diane Messner persönlich treffen und sich mit ihnen über ihre Erfahrungen und ihr Engagement austauschen.

Erstmals nimmt die Gesamtschule Bockmühle aus Essen an Ruhr Natur teil. Die Schule liegt in einem Stadtteil, der oft mit sozialen Herausforderungen verbunden wird. Für viele der Schülerinnen und Schüler ist dies die erste Gelegenheit, über die Grenzen ihrer gewohnten Umgebung hinauszublicken. Gerade deshalb ist die Teilnahme an diesem Austausch etwas Besonderes: Ruhr Natur bietet ihnen eine Möglichkeit, neue Perspektiven zu gewinnen und Erfahrungen zu sammeln, die ihnen sonst vielleicht verwehrt geblieben wären.

Ankommen und Staunen

Der erste Austausch führte die Jugendlichen aus Eppan in Südtirol, kurz vor Weihnachten nach Essen. Bereits bei ihrer Ankunft zeigte sich, wie unterschiedlich die beiden Regionen sind. Die Südtiroler Schülerinnen und Schüler waren beeindruckt von der Größe der Stadt, der Industriekultur und der Vielfalt an Menschen, die hier zusammenleben.

Neben dem ersten Kennenlernen stand ein umfangreiches Programm auf dem Plan. Sportliche Herausforderungen gab es beim Parcours-Workshop und beim Besuch einer Kletterhalle. Ein besonderes Highlight war der Besuch der Zeche Zollverein, wo die Jugendlichen tief in die Geschichte des Ruhrgebiets eintauchen konnten. Nucan, Schüler der Gesamtschule Bockmühle, war besonders beeindruckt von der Führung im Ruhrmuseum: „Wir sind erstmal mit der langen Rolltreppe ins Ruhrmuseum gefahren. Dann hatten wir eine Führung und haben gelernt, wie die Kohle abgebaut wurde und was danach mit ihr passiert ist. Das hat mich interessiert!“ Obwohl er selbst aus dem Ruhrgebiet kommt, war ihm die Geschichte des Bergbaus zuvor nicht so bewusst. Der Austausch bot also nicht nur den Gästen aus Südtirol neue Einblicke, sondern ließ auch die Essener Schülerinnen und Schüler ihre eigene Heimat aus einer neuen Perspektive betrachten.

Ein Austausch auf Augenhöhe

Obwohl die Lebensrealitäten der Jugendlichen aus Südtirol und Essen auf den ersten Blick sehr unterschiedlich scheinen, wurde schnell klar, dass sie viel voneinander lernen können. Besonders für die Jugendlichen aus Südtirol war die Vielfalt an der Bockmühle beeindruckend. Heidi Moser, Lehrerin aus Eppan, betont: „Unsere Schule in Eppan ist viel kleiner und wir haben kaum kulturelle Vielfalt. In Essen war es für die Kinder völlig normal, in einer Schule mit so vielen Nationalitäten zu sein – das war eine ganz neue Erfahrung für uns.“

„Der Schüleraustausch ist, glaube ich, sehr wertvoll, weil hier wirklich zwei Realitäten aufeinandertreffen – zwei verschiedene Welten. Ich glaube, das öffnet den Schülerinnen und Schülern wirklich die Augen. Sie kommen aus ganz unterschiedlichen Umfeldern und sehen, wie verschieden Dinge sein können – positiv wie negativ. Das ist eine bereichernde Erfahrung für beide Seiten.“

— Heidi Moser, Lehrerin aus Eppan

Der Austausch geht weiter

Nachdem die erste Hälfte des Austauschs ein voller Erfolg war, geht es nun in die zweite Runde: Im März werden die Essener Jugendlichen nach Südtirol reisen, um dort die Kultur und Natur der Alpenregion kennenzulernen. Ein besonderes Highlight des Besuchs wird der Austausch mit Reinhold Messner in seinem neuen Begegnungszentrum in Sexten sein. Der weltberühmte Extrembergsteiger wird die Jugendlichen dort gemeinsam mit seiner Frau Diane Messner persönlich empfangen und mit ihnen in den Dialog treten. Dabei wird er nicht nur Fragen beantworten, sondern auch aus seinen eigenen Erfahrungen berichten. Der Essener Lehrer Maximilian Hesse kann diesen Moment kaum erwarten: „Wir freuen uns darauf, das neue Begegnungszentrum zu besuchen und dort in den Austausch zu gehen. Es ist eine besondere Gelegenheit für die Kinder, mit der Person, die die Schirmherrschaft [des Projekts Ruhr Natur] übernommen hat, direkt ins Gespräch zu kommen.“

Mehr Einblicke und spannende Berichte 

Neugierig geworden? In den kommenden Wochen werden wir auf unserer Homepage und auf unseren Social Media Kanälen viele weitere spannende Einblicke in das Projekt Ruhr Natur geben! Welche Eindrücke die Essener Schülerinnen und Schüler in Südtirol sammeln, wie sie die Natur und Kultur dort erleben und welche Begegnungen sie besonders prägen, wird schon bald veröffentlicht. Außerdem stellen wir die teilnehmenden Schulen an diesem Projekt genauer vor, zeigen Impressionen der Austauschfahrten vor Ort und gewähren erste Einblicke in das neue Begegnungszentrum von Reinhold Messner.