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Doppelpass mit Uli Hoeness

Doppelpass mit Uli Hoeness

Zur Vernissage von „Woanders ist überall“ in München diskutiert Dieter Nuhr mit der Bayern-Legende über Kunst, Kultur und Kommerz

Es ist ein „Oktoberfest“ der besonderen Art und die Party in München dauert für Dieter Nuhr tatsächlich bis nach Nikolaus!

Am 23. Oktober wurde er in der BMW-Welt mit dem Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten zum „Blauer Panther TV & Streaming Award“ (früher Bayerischer Fernsehpreis) ausgezeichnet. Vom 07. November bis zum 08. Dezember präsentiert das Bayerische Nationalmuseum in der Einzelausstellung „Dieter Nuhr –Woanders ist überall“ den bildenden Künstler. Gefördert von der Brost-Stiftung und Düsseldorfer Association for Art in Public koordiniert.
Zwischendurch feiert Nuhr noch am 29. Oktober Geburtstag und trifft sich bei der Vernissage zur Bilderschau (05. November) mit Bayern-Legende Uli Hoeneß zum Gespräch über „Kunst, Kultur und Kommerz“.

„Dieter Nuhr begeistert mit seiner beliebten wie gefürchteten Schlagfertigkeit und seiner großen analytischen Klarheit. Bin über die Jahre echt ein großer Fan geworden – herzlichen Glückwunsch!“

— Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zur Verleihung des „Blauen Panther“

Während der Künstler selbst die beiden „Bühnen“ streng voneinander trennt, kann das Münchner Publikum die gesamte kreative Bandbreite Nuhrs erleben. In den letzten Jahren rückt sein malerisches, zeichnerisches und fotografisches Schaffen vermehrt in den Fokus der Öffentlichkeit. Die Arbeiten wurden im Ruhrgebiet und weltweit in Museen und Galerien ausgestellt, darunter in Wien, Rom, Hagen, Venedig, Beijing, Shanghai und Dakar.

„Woanders ist überall“ zeigt vorwiegend großformatige Fotoarbeiten, Malerei und Zeichnungen der jüngsten Werkserie. Das Ruhrgebiet, eine der größten Industrieregionen Europas, in der Nuhr geboren und aufgewachsen ist, spielt dabei eine zentrale Rolle. Den Besuchern in München begegnen diese Motive in einen faszinierenden Dialog mit Impressionen aus den entlegensten Regionen der Welt, die er auf seinen Reisen mit der Kamera festhält.

Dieter Nuhr: „Mir fiel auf, dass ich eigentlich immer das Fremde mit nach Hause brachte, aber selten mein eigenes Lebensfeld porträtiere. Diesen Heimatbereich habe ich dann in der Coronazeit wie ein Tourist mit Kamera erfahren.“ Und in der selbst entwickelten Technik künstlerisch bearbeitet.

„Die Arbeiten von Dieter Nuhr zeigen eine Region im Wandel, der nicht immer frei von Enttäuschungen ist. Work in Progress gibt es nicht nur in der Kunst. Nuhr erweitert den Horizont, gerne mehr davon.“

— NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst zur Eröffnung von „Woanders ist überall“

Für seine Zeichnungen greift er zudem auf autobiografische und historische Quellen sowie auf Materialien aus Museen und Archiven zurück, die die Geschichte des Ruhrgebiets, und damit auch seine eigene, erzählen. „Ich nutze die Zeichnungen, wenn es um die Darstellung von Menschen geht, weil ich es nicht angemessen finde, einer Person einfach die Kamera ins Gesicht zu halten“, erläutert Nuhr. Als Vorlagen habe ich Figuren aus historischen Gemälden genommen, aber auch aus dem privaten Fotoalbum.“

Mit Uli Hoeneß erwartet den bekennenden Fan von Fortuna Düsseldorf nicht nur hinsichtlich der verbalen Schlagfertigkeit ein Gesprächspartner auf Augenhöhe. Dem früheren Bayern-Präsidenten widmete das Museum in der Allianz-Arena bereits die eigene Sonderausstellung „Mensch, Uli“, der Illustrator Bastian Preussger hat ihn in einem bemerkenswerten schwarz-weiß Porträt dargestellt. Und zum Stichwort „Kommerz“ dürfte der Architekt des deutschen Fußball-Rekordmeisters sicher sehr eigene Ansichten vertreten…