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Brost-Stiftung stolz auf Investigativ-Team

CORRECTIV enthüllt Milliarden-Steuerraub! Unterstützung der Stiftung ermöglicht seit Jahren Recherchen im Sinne der Gesellschaft Wofür braucht eine medial bereits überfütterte Gesellschaft im Digitalzeitalter noch unabhängigen Journalismus? DAFÜR: Eine Bande von Bankern und Anwälten hat die Staatskassen von elf europäischen Ländern ausgeplündert. Wir fanden heraus: 55,2 Milliarden Euro sind weg. Ein Jahr lang haben wir recherchiert...Wir haben 180.000 Seiten ausgewertet, mit Insidern gesprochen und uns im Finanzzentrum London als Milliardäre ausgeben. Nur so konnten wir den größten Steuerraub der Geschichte aufdecken.“ Mit dieser Kurzfassung moderiert das Recherche-Netzwerk CORRECTIV eine der brisantesten Enthüllungsgeschichten der jüngeren Vergangenheit an. Gleichzeitig einer der größten Scoops des Reporterteams aus Essen, das mit finanzieller Unterstützung der Brost-Stiftung im Juni 2014 gegründet wurde. Unter dessen Leitung hatten sich 19 Medien aus zwölf Ländern (38 Reporter) zusammengetan, um gemeinsam das ganze Ausmaß eines Steuerbetruges zu recherchieren. Mit sogenannten Cum-Ex- beziehungsweise Cum-Cum-Geschäften ist es skrupellosen Verbrechern gelungen, der Gemeinschaft die oben genannte Summe zu stehlen. Statt in Kindergärten oder Infrastruktur floss das Geld in die Taschen einiger superreicher Abzocker. „Hinter diesen kryptischen Begriffen verbirgt sich eine perfide Maschine zum Gelddrucken. Die genaue Ausgestaltung dieser Aktiengeschäfte ist hoch komplex. Aber das Grundprinzip dahinter ist simpel: Die Deals dienen einzig und allein dem Zweck, Steuergelder einzuheimsen. ...Man kann es sich vorstellen wie einen Betrug rund um das Kindergeld. Bei Cum-Cum-Geschäften lassen sich Deutsche, die gar keine Kinder haben, welche aus London schicken, melden sie in Deutschland an und schicken sie ein paar Tage später wieder nach London. Das Kindergeld teilen sie mit den Vermittlungsagenturen. Bei Cum-Ex-Geschäften und deren Varianten werden die Kinder gleich auf mehrere Familien angemeldet. Pro Kind gibt es also mehrfach Kindergeld. Der einzige Unterschied: Bei Betrug mit Aktien geht es jedes Mal um Millionen...“ So erklären die Autoren der „CumEx-Files“ das Prinzip, gegen das einige europäische Nachbarstaaten ihre Bürger immer noch unzureichend schützen. In Deutschland ist das Betrugsprinzip inzwischen aufgeflogen, Staatsanwaltschaften jagen mit Hilfe von Kronzeugen die Nutznießer. Das hat auch das von CORRECTIV geführte Investigativteam getan, mit falschen Identitäten schlichen sich Journalisten in die Schattenwelt dubioser Finanzbetrüger. Und sie enthüllten dabei den eigentlichen Skandal: Deutschland warnte seine europäischen Nachbarn erst 2015 über eine OECD-Datenbank vor Cum-Ex-Geschäften -  obwohl das Finanzministerium spätestens seit 2002 Bescheid wusste. Nach den „CumEx-Files“ will die EU jetzt wirksame europaweite Gegenmaßnahmen in Gang setzen... Die in der ganzen Welt diskutierte Reportage ist nicht die erste relevante Enthüllungsgeschichte des Teams um Gründer David Schraven, inzwischen 35 Mitarbeiter stark (siehe Zusatztext). Auch bei der Entlarvung des Apothekers aus Bottrop, der mit gepanschten Medikamenten Krebspatienten betrog, trug CORRECTIV zahlreiche exklusive Fakten bei. Für Bodo Hombach, Vorstand der Brost-Stiftung, die Bestätigung des eingeschlagenen Weges: „Eine gute, unparteiische, wahrheitssüchtige und mutige Presse ist für die Demokratie unverzichtbar. Stiftungen können helfen, Qualitätsjournalisten finanziell abzusichern. Für uns ist die Geburtshilfe für CORRECTIV dabei ein gelungener Anfang.“