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Keine gute Geschichte? Ein guter Abend!

Ein Rückblick auf den Dialog zwischen Dietmar Bär und Lisa Roy

Mit der Veranstaltung „Reviergeschichten – Fragen eines lesenden Schauspielers“ startete vor wenigen Wochen in der Gelsenkirchener „Kaue“ eine neue Gesprächsreihe, die Literatur und Bühne, Biografie und Region miteinander verwebt. Zum Auftakt traf Schauspieler Dietmar Bär auf die Autorin Lisa Roy.

Lisa Roy las aus ihrem vielbeachteten Debütroman „Keine gute Geschichte“, der die Geschichte von Arielle Freytag erzählt, einer jungen Frau, die nach einem Zusammenbruch in ihre alte Heimat Katernberg zurückkehrt und dort mit verdrängten Erinnerungen und gesellschaftlichen Realitäten konfrontiert wird. Dietmar Bär, selbst tief mit dem Ruhrgebiet verbunden, stellte als „lesender Schauspieler“ Fragen, die weit über das Buch hinausgingen: Wie prägt Herkunft Identität? Was steckt von der Autorin in ihrer Figur? Und wie viel Nähe braucht eine glaubhafte Darstellung?
Die Veranstaltung offenbarte persönliche Einblicke in das Leben und Arbeiten beider Künstler. Es ging um die Ambivalenz zwischen Verbundenheit und Distanz zum „Pott“, um die Kraft von Gemeinschaft in strukturschwachen Regionen und um die Frage, wie Kunst gesellschaftliche Wirklichkeit abbilden kann, ohne sie zu beschönigen.