Projekt Jugendaustausch: Schule aus Rotterdam zu Gast in Lünen

Ein Reisetagebuch von Schülerinnen und Schülern
Mit dem Schuljahr 2024/25 hat das Projekt „Jugendaustausch Ruhrgebiet – Niederlande 2.0“ nahtlos an das Vorgängerprojekt angeknüpft, um weiterhin Jugendlichen aus dem Ruhrgebiet und den Niederlanden die Möglichkeit zu geben, sich kennenzulernen, Vorurteile abzubauen und durch gemeinsame Erlebnisse zusammenzuwachsen. Im Februar war das Zuider Gymnasium aus Rotterdam mit 20 Schülerinnen und Schülern zu Gast am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium in Lünen. Die Schülerinnen und Schüler aus Lünen haben die Austauschwoche in einem Reisetagebuch festgehalten.
Montag, 17.02.2025
Am 1. Tag unseres Austausches sind die Rotterdamer gegen 13.00 Uhr an unserer Schule, dem Freiherr-vom-Stein-Gymnasium angekommen. Unser Programm startete mit einem gemeinsamen Mittagessen, welches wir durch unterschiedliche Buffetbeiträge gestaltet haben. Anschließend haben wir mit unseren jeweiligen Austauschpartnern ein Kahoot-Quiz gespielt – es gab Fragen zu den Niederlanden und Fragen zu Deutschland, die man nur im Team beantworten konnte. Gegen 14.30 Uhr fand dann ein Turnier in der Turnhalle statt. Wir haben in deutsch-niederländischen 6er Teams auf drei Feldern Volleyball, Basketball und Fußball gespielt. Nach dem Turnier wurden die NiederländerInnen von einigen von uns zum Hotel gebracht und die wichtigsten Sachen (Supermarkt, Imbiss und Drogerie) wurden ihnen gezeigt.
Dienstag, 18.02.2025
Am Dienstag morgen ging es für uns in die Schule. Wir trafen uns vor Unterrichtsbeginn um 8.00 Uhr, um gemeinsam mit unseren jeweiligen AustauschschülerInnen in den Unterricht zu gehen. Von Musik über Mathe waren verschiedene Fächer an diesem Tag dran und wir konnten so einige Unterschiede im Ablauf des Unterrichts feststellen. Um 14.00 Uhr sind wir dann im „Cafe del Sol“ Mittagessen gegangen. Anschließend haben wir in der Schule ein kreatives Projekt gehabt. Wir sollten mit unseren AustauschschülerInnen einen „Steini“ (unser Schulmaskottchen) gestalten. Es sollte um die Themen Vielfalt, Austausch und Niederlande / Deutschland gehen. Anschließend wurden die Steinis dann in den Fluren aufgehängt und eine Art Schnitzeljagd für die 5er und 6er gestaltet. Am Abend waren wir bei unserem jährlichen Schulkonzert. Dieses begann um 18.00 Uhr in der Aula. Die verschiedenen Gruppen Brasstones, die Chor AG, Windaction, der Schüler-Eltern-Lehrer Chor, Stringendo und das Stein-Orchester traten nacheinander auf. Wir haben den Abend dann mit Uno-Spielen im Hotel ausklingen lassen.
Mittwoch, 19.02.2025
Heute war ein richtig langer und aufregender Tag! Früh morgens ging es los: Erst mit der Bahn nach Dortmund und von dort aus weiter nach Bochum. Dort angekommen besuchten wir eine Vorstellung im Planetarium mit dem Titel „Faszination Weltall“. Die Planeten und Sterne auf dieser riesigen Kuppel zu sehen, fühlte sich fast so an, als wäre man mitten im Weltall. Nach der Vorstellung hatten wir etwas Freizeit in der Stadt – einige sind in den Ruhrpark gefahren und haben dort geshoppt. Nachmittags stand das Deutsche Bergbaumuseum auf dem Programm. Die Fahrt mit dem Aufzug in die Tiefe war etwas holprig, aber die Führung durch das Bergwerk war wirklich interessant und sogar ziemlich lustig. Danach sind wir noch auf einen Aussichtspunkt auf dem Förderturm gefahren. Von dort aus hatte man einen tollen Blick über das Ruhrgebiet. Auf dem Rückweg mussten wir uns dann richtig beeilen, weil wir nur 3 Minuten hatten, um die Bahn zu erwischen. Zum Glück haben wir es noch geschafft! Die Bahn war allerdings extrem voll wegen eines Fußballspiels, also war die Rückfahrt nicht gerade gemütlich. Wieder in Lünen angekommen waren wir echt erschöpft – kein Wunder wir sind heute über 12.000 Schritte gelaufen. Trotz der Anstrengung war es ein richtig toller Tag mit spannenden Erlebnissen.
Donnerstag, 20.02.2025
Am 20.02.2025 fand der letzte Tag unseres Austauschprogramms statt. Zum Abschluss unternahmen wir gemeinsam mit unseren Austauschpartnern einen Ausflug nach Dortmund. Mit dem Zug fuhren wir in die Stadt, um das Westfalenstadion und das Deutsche Fußball-Museum zu besuchen.
Nach der Ankunft in Dortmund stand zunächst eine Stadiontour im Westfalenstadion, der Heimspielstätte von Borussia Dortmund, auf dem Programm. Das Westfalenstadion ist das größte und – so sagen viele Fans – auch das schönste Stadion Deutschlands. Während der Führung bekamen wir spannende Einblicke hinter die Kulissen. Besonders beeindruckend waren die Umkleidekabinen, der Spielertunnel und das Spielfeld selbst. Ein besonderes Highlight war das Stadiongefängnis, das für randalierende Fans vorgesehen ist. Es war faszinierend, diesen wenig bekannten Teil des Stadions zu sehen und mehr über die Sicherheitsmaßnahmen bei großen Spielen zu erfahren.
Anschließend hatten wir etwas Freizeit in der Stadt. Zum Essen entschieden wir uns für KFC, wo wir gemeinsam gegessen und uns über die Erlebnisse der letzten Tage unterhalten haben. Danach machten wir uns auf den Weg zum Deutschen Fußball-Museum, hatten aber vorher noch Zeit, auf dem Kleinfeld Fußball zu spielen. Das war ein echtes Highlight – wir hatten super viel Spaß und konnten uns richtig auspowern.
Nach dem Spiel ging es dann ins Deutsche Fußball-Museum. Dort erfuhren wir viel über die Geschichte des deutschen Fußballs, berühmte Spieler und besondere Turniere. Ein Highlight war die Ausstellung zur Weltmeisterschaft 2014, die mit zahlreichen Exponaten und multimedialen Inhalten anschaulich gestaltet war.
Am Nachmittag traten wir die Rückreise an, und am Abend fand eine Abschlussfeier mit Pizza statt. Es war eine schöne Gelegenheit, die gemeinsame Zeit noch einmal Revue passieren zu lassen und uns von unseren Austauschpartnern zu verabschieden. Der Tag war ein unvergesslicher Abschluss einer tollen Woche, und wir werden die Erlebnisse des Austauschs sicher noch lange in Erinnerung behalten.
Die Brost-Stiftung fördert das Austauschprojekt bereits seit 2018. Erklärtes Ziel ist es, den Blick für den Nachbarn zu schärfen, die Völkerverständigung zu sichern, Wissen über Kultur, Traditionen und Sprache zu vertiefen und Vorurteile abzubauen. Das langfristige Vorhaben ermöglicht Schulen im Ruhrgebiet und den Niederlanden dauerhafte Vernetzung und Dialog.