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„Ich habe so wenig Angst vor dem Tod wie vor dem Leben“

„Ich habe so wenig Angst vor dem Tod wie vor dem Leben“

Zum 80. Geburtstag blickt Reinhold Messner mit Ehefrau Diane in die Zukunft. Ein sehr persönliches und intensives Doppelinterview, kontrovers und politisch hoch aktuell

Er hat alle 8-Tausender der Erde bestiegen, jetzt trifft die „8“ ihn ganz persönlich: Reinhold Messner wird am 17. September 80 Jahre alt. „Ich bin trotzdem neugierig, kreativ, lebensfroh für das, was ich heute und morgen noch machen kann“, so der frühere Extrembergsteiger.

In einem sehr intensiven Doppelinterview mit Ehefrau Diane (44) blickt Messner zurück und nach vorne, beschreibt umfänglich nicht nur seine persönlichen Begegnungen mit jungen Menschen aus dem Ruhrgebiet im Rahmen des Projektes „Ruhr Natur“. Lesen Sie, wohin er sich anlässlich des Geburtstags allein mit seiner Frau zurückziehen wird und warum sein Lieblingsberg unbestiegen bleiben muss.

Professor Bodo Hombach, Vorsitzender des Vorstandes der Brost-Stiftung, hatte beim jährlichen Stiftungstag bereits die Fortsetzung des gemeinsamen Schüleraustausch-Projektes angekündigt. Am Geburtstag Reinhold Messners überbrachte Prof. Hombach telefonische Glückwünsche im Namen der gesamten Stiftung.

Das nächste Projekt, an dem Reinhold Messner arbeitet, ist der Umbau einer ehemaligen Bergstation zum Ausstellungs- und Begegnungsraum. Auch hier sollen demnächst Schülerinnen und Schüler aus dem Ruhrgebiet zu Besuch kommen und mit Reinhold Messner und seiner Frau Diane in den Austausch über Nachhaltigkeit gehen. Vor wenigen Tagen verschaffte sich Dr. Boris Berger, Mitglied des Vorstandes der Brost-Stiftung, einen Eindruck der finalen Phase der Bauarbeiten.

Dabei führte Messner ihn durch das neue „Reinhold-Messner-Haus“ am Helm in den Dolomiten. Die frühere Bergstation eines Skiliftes wird dort zur alpinen Begegnungsstätte umgestaltet und geht nächstes Jahr in Betrieb. Messner: „Ursprünglich sollte die Bergstation der Seilbahn abgerissen werden. Das wäre mit einem gewaltigen Aufwand und Verschwendung von Ressourcen verknüpft gewesen. Durch unser Projekt schaffen wir jetzt einen Ort für Ausstellungen und Begegnungen. Das ist nachhaltiger Alpinismus.“

Im Interview warnt Messner aus der Erfahrung eines bewegten Lebens vor einer latenten Schwächung der Demokratie und dem Raubbau an unseren natürlichen Ressourcen. Der Schlüssel zum Umdenken und nachhaltiger Zukunftsplanung, so Diane Messner, liege in Bildung und Wertevermittlung. Deshalb wird die Brost-Stiftung das gemeinsame Projekt weiter fortsetzen. 

„Ich schaue nicht mehr so weit in die Zukunft wie vor 30 Jahren, aber ich bin völlig eingebettet in eine Welt, die mir durch meine junge Frau noch einmal geschenkt worden ist“, erklärt Messner. „Ich habe so wenig Angst vor dem Tod wie vor dem Leben.“ 

Das vollständige Interview lesen Sie im aktuellen Jahrbuch der Brost-Stiftung