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Schon zum fünften Mal: Niederländer aus Bergschenhoek zu Gast im Ruhrgebiet

Die Lehrerinnen und Lehrer kennen sich schon gut, die Schülerinnen und Schüler des Leibniz Gymnasiums in Dortmund und ihre Altersgenossen der Melanchton Bergschenhoek (NL) haben sich schon im Juni kennengelernt, als die Dortmunder zum Austausch in Bergschenhoek bei Rotterdam waren. Mitte September fand nun der Gegenbesuch der Niederländer statt, die im Rahmen des von der Brost-Stiftung geförderten Jugendaustausches ins Ruhrgebiet kamen.

„Ich habe mich riesig darauf gefreut, zu meiner Austauschschülerin nach Hause zu kommen“, sagt Schülerin Anouk, 15, aus Bergschenhoek und ergänzt: „Außerdem fand ich es spannend zu sehen, wie es auf der deutschen Schule abläuft und was dort anders ist als bei uns. Eine Sache, die mir direkt auffiel, war, dass die deutschen Schülerinnen und Schüler alle aufstanden und gemeinsam ‚Guten Morgen‘ sagten, als der Lehrer ins Klassenzimmer kam.“

Diese kleinen Unterschiede im Nachbarland kennenzulernen, die es trotz aller Ähnlichkeiten beider Länder natürlich gibt, alte Vorurteile über Bord zu werfen und somit einen Teil zum grenzüberschreitenden Miteinander beizutragen – darum geht es beim Jugendaustausch Ruhrgebiet - Niederlande der Brost-Stiftung. „Ich denke, dass so ein Austausch helfen kann, Vorurteile zu überwinden, da ich die Menschen jetzt persönlich kenne und mein Urteil nun auf Ereignissen und Erinnerungen von mir selbst beruht und nicht auf Dingen, die ich von anderen gehört habe“, sagt Jesse, 14, aus Bergschenhoek. Es soll ein langfristiges Band zwischen den Schulen geknüpft werden. Ein Konzept, das im Falle Bergschenhoek – Dortmund ganz sicher aufgeht.

Insgesamt zwölf Jugendliche aus den Niederlanden trafen auf 18 Schülerinnen und Schüler, die auf deutscher Seite an der Austauschwoche Mitte September beteiligt waren. Und was darf bei einem Besuch in Dortmund nicht fehlen? Na klar, Fußball und ein Einblick in die bewegte Industriegeschichte der Stadt. So stand auf dem Aktivitätenplan für die Woche unter anderem ein Besuch des Stadions von Borussia Dortmund inklusive Currywurst sowie eine Führung und Besichtigung auf dem Gelände Phoenix West mit dem spektakulären Skywalk rund um den stillgelegten Hochofen.

Die Dortmund International School, so der Zweitname des Leibniz Gymnasiums, macht seinem Namen mit der langjährigen Teilnahme am Jugendaustausch der Brost-Stiftung alle Ehre. Im Rahmen des sprachlichen Schwerpunkts gibt es an der Schule ein bilinguales deutsch-englisches Unterrichtsangebot. Und das zahlt sich aus, wie Lehrerin Lisa Mausolf feststellt: „Die Schülerinnen und Schüler können natürlich schon sehr gut Englisch. Sie sind in puncto Kommunikation aber nochmal ein Stück über sich hinausgewachsen.“

Nach einer spannenden Woche in Dortmund ist auch der nächste Austausch bereits anvisiert. Voraussichtlich im Juni 2024 heißt es dann für eine neue Gruppe Schülerinnen und Schüler des Dortmunder Leibniz Gymnasiums wieder Koffer packen und mit dem Bus in Richtung Rotterdam. Die Lehrerinnen und Lehrer freuen sich bereits, die liebgewonnen Kolleginnen und Kollegen aus dem Nachbarland wiederzutreffen.

Die Brost-Stiftung fördert den Jugendaustausch Ruhrgebiet – Niederlande in diesem Jahr bereits zum fünften Mal. Das Austauschprojekt war von der Brost-Stiftung 2018 an acht Schulen mit dem Ziel ins Leben gerufen worden, den Blick für den Nachbarn im Westen zu schärfen. Entstanden ist eine freundschaftliche Partnerschaft mit europäischem Gedanken. „Jugendhilfe im besten Sinne“, wie es Stiftungsvorstand Professor Bodo Hombach nannte.

Impressionen des Austausches: ein Tag in Dortmund.