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7. lit.RUHR präsentiert Programm

Heute präsentierte die siebte lit.RUHR das diesjährige, hochkarätige Festival-Programm auf Zeche Zollverein und eröffnet damit den Kartenvorverkauf. Die Brost-Stiftung ist erneut einer der Hauptförderer.

Das internationale Literaturfest lit.RUHR und die dazugehörige lit.kid.RUHR finden vom 17. bis 22. Oktober 2023 zum siebten Mal im Ruhrgebiet statt. 68 Veranstaltungen in Essen, Bochum, Gelsenkirchen und Oberhausen bieten dem Publikum abwechslungsreiche Gelegenheiten, neue Perspektiven zu erlangen sowie den unvergleichlichen Unterhaltungswert des gesprochenen und gelesenen Wortes gemeinsam zu feiern.

Thomas Kufen, Oberbürgermeister der Stadt Essen, konstatiert: „Die lit.RUHR ist eine Bereiche-rung für die Kulturlandschaft der Stadt Essen und des Ruhrgebiets. Mit dem einzigartigen UNESCO-Welterbe Zollverein haben sich die Festivalmacherinnen und -macher ein weltweit bekanntes Wahrzeichen der Region als Festivalzentrum und Hauptspielstätte gewählt. Wir sind auch im siebten Jahr sehr gerne Gastgebende dieses internationalen Fests der Literatur.“

Mit der Unterstützung der Förderer und Partner kommt die siebte Ausgabe des internationalen Literaturfestivals ins Ruhrgebiet. Bei der heutigen Pressekonferenz im UNESCO-Welterbe Zollverein in Essen kamen u. a. zusammen: (v.l.n.r.) Tobias Bock (Leitung Programm lit.RUHR), Eva Schuderer (Programm lit.RUHR), Heinrich Theodor Grütter (Vorstand, Stiftung Zollverein), Thomas Kufen (Oberbürgermeister, Stadt Essen), Sabrina Manz (Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, RAG-Stiftung), Jasmin Sandhaus (Leitung Projektförderung Brost-Stiftung, GF Brost-Akademie), Oliver Bohnenkamp (Vorstand, Sparkasse Essen), Angela Furtkamp (Leitung Programm lit.kid.RUHR) und Rieke Brendel (Geschäftsführung und Produktionsleitung lit.RUHR) (Fotocredit: ©Ast_Juergens)

Metropolenschreiber/innen im Gespräch

Bei einem Literaturfestival dieses Kalibers dürfen unsere Metropolenschreiberinnen und -schreiber selbstverständlich nicht fehlen. So auch unsere aktuelle Metropolenschreiberin, die vielfach ausgezeichnete Schriftstellerin Nora Bossong („Die Geschmeidigen: Meine Generation und der neue Ernst des Lebens“). Sie trifft zum Erfahrungsaustausch auf ihre Vorgänger Per Leo („Noch nicht mehr: die Zeit des Ruhrgebiets“) und Wolfram Eilenberger („Das Ruhrgebiet. Versuch einer Liebeserklärung“).

Die Rückkehr des Ruhrgebiets. Nora Bossong, Per Leo und Wolfram Eilenberger über die Neuerfindung einer Region

Wo einst Zechen, Hochöfen und Arbeitersiedlungen Stoff für Reportagen lieferten, regt der Strukturwandel heute eher zum Nachdenken an. Auf Einladung der Brost-Stiftung leben und schreiben herausragende Autor:innen als Metropolenschreiber:innen in der Region. Derzeit ist die Lyrikerin, Romanautorin und hellwache Essayistin Nora Bossong zu Gast. Zuletzt erschien von ihr »Die Geschmeidigen: Meine Generation und der neue Ernst des Lebens«. Sie begibt sich auf Spurensuche und trifft auf den Historiker Per Leo, der seine Erfahrungen in Noch nicht mehr: Die Zeit des Ruhrgebiets beschrieben hat. Durch den Abend führt der Philosoph und Schriftsteller Wolfram Eilenberger (»Das Ruhrgebiet. Versuch einer Liebeserklärung«), der sich sicher ist: Das post-industrielle Ruhrgebiet gibt es gar nicht. Per Leo hält dagegen und begreift die Region als Laboratorium einer Geschichtskultur von unten, die sich im Moment des Niedergangs neu erfand.

Wann und wo?
22.10., 19.30 Uhr, UNESCO-Welterbe Zollverein, Halle 6, Essen)

Tickets dafür gibt es auf www.lit.ruhr/de


Weitere Highlights der lit.RUHR 2023

Deborah Feldman dokumentierte ihren Ausbruch aus einer ultraorthodoxen jüdischen Gemeinde in New York und ihre Emigration nach Berlin eindrucksvoll in ihrem autobiografischen Weltbestseller „Unorthodox“. Ihr neues Buch „Judenfetisch“ ist eine Auseinandersetzung mit ihrem kulturellen Erbe und ein berührendes Plädoyer für mehr grenzübergreifende Gemeinsamkeit sowie Selbstbestimmung. (18.10., 19.30 Uhr, Schauspielhaus Bochum)

Einer der wichtigsten und international ausgezeichneten Autoren der Ukraine, Andrej Kurkow, stellt mit „Samson und das gestohlene Herz“ den zweiten Band seiner historischen Krimireihe vor. Zudem spricht er mit Sonia Mikich über den russischen Angriffskrieg, das Schreiben in Kriegszeiten und die Kraft der Literatur. (18.10., 20 Uhr, UNESCO-Welterbe Zollverein, Halle 6, Essen)

Friedenspreisträger Navid Kermani verknüpft in seinem neuen Roman über eine erfolgreiche Schriftstellerin am Tiefpunkt ihres Lebens virtuos die Grundfragen unserer Existenz mit dem Alltäglichsten. „Das Alphabet bis S“ ist Roman, Journal, Essay und Meditation – ein Fest der Literatur. (18.10., 21 Uhr, UNESCO-Welterbe Zollverein, Halle 5, Essen)

Eine der Veranstaltungen aus der Reihe „Biografien des Bergbaus“ ist die Vorstellung des Romans „Unser Deutschlandmärchen“ von Dinçer Güçyeter. Für seine vielstimmige Geschichte über Herkunft und Familie wurde Güçyeter – Kind anatolischer Zuwanderer aus Nettetal, Gabelstaplerfahrer, Autor, Theatermacher und Verleger – mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet.

(19.10., 19 Uhr, UNESCO-Welterbe Zollverein, Salzlager, Essen)

Seit zehn Jahren erzählt die Reihe Naturkunden, herausgegeben von Judith Schalansky, von der Natur in allen inhaltlichen Facetten und gefasst in schönster Buchkultur. Die Expert:innen Katrin Schumacher („Füchse, Ein Portrait“) und Wilhelm Bode („Hasen, Ein Portrait“)berichten an diesem Abend – präsentiert vom neuen Hauptsponsor der lit.RUHR, der Sparkasse Essen – über die noch unbekannten Geheimnisse der beiden prominenten tierischen Rivalen.

(19.10., 20 Uhr, Zentrale der Sparkasse Essen, 9. Etage)

Philipp Oehmke hat mit „Schönwald“ einen großen Familienroman vorgelegt über zwei Generationen, die nie gelernt haben, miteinander zu sprechen – und die ein großes Geheimnis verbindet. Mit Campino, Frontmann von Die Toten Hosen und selbst Autor, spricht er über sein Buch sowie die großen Emotionen in fast jeder Familiengeschichte. (20.10., 20 Uhr, UNESCO-Welterbe Zollverein, Halle 12, Essen)

In „Zauber der Stille“ erzählt der profilierte Kunsthistoriker und brillante Autor Florian Illies die abenteuerliche Geschichte der Bilder von Caspar David Friedrich und macht an ihrem Beispiel 250 Jahre deutscher Historie sichtbar. Das Museum Folkwang beherbergt wichtige Werke des Malers in seiner ständigen Sammlung. (21.10., 17 Uhr, Folkwang Museum, Essen)

Ein literarisches Highlight präsentiert die Georg-Büchner-Preisträgerin und Gewinnerin des Deutschen Buchpreises, Terézia Mora, mit ihrem neuen Roman „Muna oder die Hälfe des Lebens“. Mitreißend und sprachgewandt erzählt die ungarische Autorin von Liebe und folgenschwerer Abhängigkeit und steht mit diesem Werk erneut auf der Longlist des diesjährigen Deutschen Buchpreises.

(21.10., 21 Uhr, UNESCO-Welterbe Zollverein, Essen)

Den programmatischen Schlusspunkt des Erwachsenenprogramms setzt einer der wichtigsten deutschsprachigen Gegenwartsautoren, Daniel Kehlmann. Er widmet sich in seinem neuen Roman „Lichtspiel“ der Geschichte des vielleicht größten Regisseurs seiner Epoche, G. W. Pabst, und dessen Leben und Schaffen während der Zeit des Nationalsozialismus. (22.10., 20 Uhr, Lichtburg Essen)