Ideen für den Lebens(t)raum Ruhrgebiet
Zum Finale des Bürgerprojektes „Ruhrgebiet besser machen“ kündigten Oberbürgermeister bereits erste Neugestaltungen an
1.249 Ideen für ein lebenswerteres Ruhrgebiet – und keine wird verloren gehen! Dieses Versprechen nahm Prof. Bodo Hombach, Vorstandvorsitzender der Brost-Stiftung, den anwesenden Oberbürgermeistern der Partnerstädte Bottrop, Herne und Oberhausen bei der Übergabe der Abschlussbroschüre zum Projekt „Ruhrgebiet besser machen“ ab. Im Finale eines Livestreams (Corona-bedingt war nur die Aufzeichnung ohne Gäste möglich) präsentierte der Vorstand der Brost-Stiftung die Ergebnisse des Bürgerdialogs, in dem sich die Menschen über Monate bei mehr als 30 Kneipengesprächen und Sonderformaten für eine Verbesserung ihres Lebensumfeldes eingesetzt hatten.„Mich hat nicht nur die Summe der guten Ideen beeindruckt“, so Hombach. „Sondern vor allem der Wunsch nach Gemeinsinn, das Bedürfnis nach einem gestärkten Wir-Gefühl, von dem das ganze Projekt getragen wurde.“
Ich wollte mithelfen, dass Wünsche realisiert werden können.Ideenbotschafterin Edeltraut Krause
In Zusammenarbeit mit der Körber-Stiftung hatte die Brost-Stiftung die Initiative im Januar 2020 angestoßen. Zur Frage, wie man das Ruhrgebiet, ihr direktes Lebensumfeld, positiver gestalten könne, trugen die Teilnehmer bis März 2021 kreative Anregungen zusammen. Von 20 Ideenbotschafter*innen unterstützt, die als Moderator*innen die Kneipengespräche betreuten, ging es um verbessertes Quartiersmanagement, Dialog und Integration, defizitären öffentlichen Personennahverkehr sowie verödende Innenstädte in Zeiten spürbaren Klimawandels. Über Online-Plattformen und Ideenwerkstätten wurden die Vorschläge präzisiert bis hin zur konkreten Umsetzung.
„Am Ende lagen rund 1.200 Ideen für ein besseres Ruhrgebiet auf dem Tisch“, erklärte Hombach bei der Übergabe des 30 Seiten starken Heftes. „Das ist nur ein Anfang, denn nun sind sie in den Köpfen, verzweigen sich, reichern sich an mit klarer empfundenen Nöten und mit der Zuversicht, sie in kollektiver Anstrengung lösen oder mildern zu können.“
„Am Ende lagen rund 1.200 Ideen für ein besseres Ruhrgebiet auf dem Tisch“, erklärte Hombach bei der Übergabe des 30 Seiten starken Heftes. „Das ist nur ein Anfang, denn nun sind sie in den Köpfen, verzweigen sich, reichern sich an mit klarer empfundenen Nöten und mit der Zuversicht, sie in kollektiver Anstrengung lösen oder mildern zu können.“
Die Menschen in den Quartieren sind die Fachleute, nur mit ihrer Expertise können wir als Verwaltung notwendige Veränderungsprozesse beschleunigen.Bernd Tischler, OB Bottrop
Einen wesentlichen Motivationsschub liefert dabei die Gewissheit, dass die Vorschläge am Ende auf dem richtigen Schreibtisch landen. Einen ersten Anstoß dazu lieferte Moderator Dr. Jost Lübben während der digitalen Abschlussveranstaltung, als er nacheinander die Oberbürgermeister mit den Anregungen der Bürger sowie deren geplanter Umsetzung konfrontierte.
Das Geld zur Umsetzung von Bürgerideen ist vorhanden. Die Herausforderung liegt in der zügigen Umsetzung.Daniel Schranz, OB Oberhausen
In Bottrop sollen die Menschen laut Oberbürgermeister Bernd Tischler bald sehen, wie sich die Betonwüste „Trapez“ im Zentrum zur grünen Oase wandelt, sein Kollege Daniel Schranz aus Oberhausen kündigte bereits für den 15. März den Start eines Masterplans zur Gestaltung der „neuen Mitte 4.0“ an. In Bottrop wird noch im März der im Projekt entwickelte „Interkulturelle Stadtspaziergang“ umgesetzt. Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda hat sich bereits zum ersten Rundgang zwischen syrisch-orthodoxer Kirche, Moschee und Fußballplatz mit Prof. Bodo Hombach verabredet.
Herne besser machen muss zur ständigen Einrichtung werden. Wir können nicht mit jeder Maßnahme die Welt retten, aber kleine Schritte zum Besseren ermöglichen.Dr. Frank Dudda, OB Herne
Für den Vorstand der Brost-Stiftung gehört zur stolzen Rückschau auch zwingend der Blick nach vorne: „Sobald es möglich ist, werden wir die Kneipengespräche neu beleben. Mit allen Ideenbotschaftern. Und ich möchte viele Journalisten dazu einladen, um den Ideen noch mehr öffentlichen Nachklang zu geben. Nötig ist dazu freilich, dass es den Verantwortlichen endlich gelingt, eine erfolgreiche Impfstrategie gegen das Corona-Virus auf die Straße zu bringen…“ Dazu liegen freilich nicht annähernd so viele gute Ideen wie im Ruhrgebiets-Projekt vor – vielleicht weil die Bürger nicht beteiligt waren.
Abschlusspublikation "Ruhrgebiet besser machen"
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