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Der „PULS“ des Potts

Ein Tanzkonzert für das Ruhrgebiet von Till Brönner und Nicole Beutler im Auftrag der Brost-Stiftung

Das Ruhrgebiet ist ein Gefühl. Mehr als alles andere. Kein historisches Dokument oder Experiment der Gegenwart kann hinreichend beschreiben, was das Geheimnis dieser Region ausmacht, die in der Welt ihresgleichen sucht. Das Ruhrgebiet mit Begriffen wie Industrialisierung oder wirtschaftlichem Aufstieg und Fall erklären zu wollen, scheitert regelmäßig daran, dass vor allem die hier lebenden Menschen das Wesen des Ruhrgebiets verkörpern und auf geradezu entwaffnende Weise die Deutungshoheit für sich in Anspruch nehmen. Sie sind es, denen man zuhören muss, um den Puls des Potts zu verstehen. Das Miteinander des größten europäischen Ballungsraums ist ein spürbares emotionales Gerüst und Regelwerk, an das sich die Menschen der Region halten. Mehr noch: Sie sind stolz darauf.

Verbundenheit einer Region auf die Bühne bringen

Genau dieses Gefühl und diese Verbundenheit möchten Till Brönner und Nicole Beutler auf die Bühne bringen. Zusammen mit dem Schauspielhaus Bochum arbeiten sie fleißig am Auftragswerk der Brost-Stiftung.

Der Musiker und Fotograf Till Brönner ist ein Ausnahmekünstler. Bereits 2018 hat er sich im Auftrag der Essener Brost-Stiftung zwei Jahre auf Spurensuche begeben und ist in unzähligen Streifzügen und Portraitstudien auf die immer gleiche Verbundenheit einer Region mit sich selbst gestoßen. Stets hörte er in seinen Interviews: „Ich liebe das Ruhrgebiet“.

Die vielfach ausgezeichnete Choreografin Nicole Beutler ist Brönners künstlerische Partnerin. Mit einem neugierigen Blick auf die Welt erweitert sie die Grenzen von Tanz, Theater und Bildender Kunst und kreiert musikalisches Tanztheater für die nationale und internationale Bühne. Dabei ist es ihr Interesse, die conditio humana in eine visuelle Sprache zu übersetzen, die den Zuschauenden Raum zum Denken und Fühlen gibt. Eine Choreografie von Beutler ist ein Gesamterlebnis, das verbindet, bewegt und befreit.

Till Brönners Trompete spielt als Blechblasinstrument eine wichtige gestalterische Rolle, deren Symbolkraft sich über ihr physikalisches Betriebssystem und die Elemente Luft, Kraft und Bewegung erklärt.

Brönner und Beutler arbeiten in „PULS“ (Arbeitstitel) in größtmöglicher Nähe, um sich mit Musik und Tanz, den zwei stärksten Disziplinen emotionaler Ausdrucksformen, der inneren Beschaffenheit des Ruhrgebiets zu nähern.

Castings und Proben starten

Anfang des Jahres fanden in Amsterdam die ersten Castings für das Tanzensemble statt, die anschließend direkt im April zusammen mit dem Team von Nicole Beutler das Ruhrgebiet besuchten. Zu den Ausflugszielen gehörten unter anderem das ThyssenKrupp Werk in Duisburg, das Bergbaumuseum sowie das Schauspielhaus Bochum. Hier konnte sich das Team rund um Nicole Beutler mit den einzelnen Bereichen wie Technik, Kostüm, Maske und dem künstlerischen Betriebsbüro bekannt machen. Ende April startete dann bereits die Probewoche mit Tänzerinnen und Tänzern und Musik in Amsterdam in den BAU studios.

Insgesamt sind in der kommenden Spielzeit drei Vorstellungen des Auftragswerks der Brost-Stiftung im Schauspielhaus Bochum geplant. Alle Informationen zu den Spielterminen und dem Kartenverkauf finden Sie hier: https://www.schauspielhausbochum.de/de/stuecke/15191/puls-at