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Brost-Ruhr Preis für Fritz Pleitgen

WDR-Legende wird für Verdienste um das Ruhrgebiet ausgezeichnet

2010 Tische mitten auf der A40, Millionen Menschen flanieren am sonnigen 18. Juni 2010 über die gesperrte Autobahn. Das „Still-Leben“ im Rahmen der „RUHR.2010“ ist im kollektiven Gedächtnis des Ruhrgebietes fest verwurzelt. Fritz Pleitgen, Macher des Kulturhauptstadt-Projektes, hat nicht nur mit diesem Ereignis die Region geprägt. Als früherer Intendant des Westdeutschen Rundfunks setzte er sich für den Aufbau der Regionalstudios ein, unter dem Motto „Wir schalten nach nebenan“ war Dortmund erster Revierstandort. Später hob er mit dem Geschäftsführer der damaligen WAZ-Mediengruppe eine Mediathek aus der Taufe, die Film-, Ton- und Textdokumente aus und für die Region zusammenstellte. Der Erfolg dieser Reihe war spektakulär und lief über Jahre. Wegen seiner Verdienste um das Ruhrgebiet verleiht die Brost-Stiftung Fritz Pleitgen den Brost-Ruhr Preis. Die Auszeichnung ist neben dem Ehrenpreis mit 20.000 Euro dotiert, die der leidenschaftliche Journalist einer wohltätigen Organisation zukommen lässt.
Preis_PleitgenDer Brost-Ruhr Preis
„Fritz Pleitgen erhielt zahlreiche Ehrungen und Preise für sein öffentliches Wirken“, so Bodo Hombach, Vorstandsvorsitzender der Brost-Stiftung in seiner Würdigung. „Er ‚brauchte‘ keinen davon. Sein Motto war immer ‚Ich dien.‘ Die Gesellschaft jedoch braucht Menschen wie ihn. Mehr denn je in einer Zeit schwindender Maßstäbe. Fritz Pleitgen gebührt Anerkennung, Respekt und Dank. Die Brost-Stiftung will das zum Ausdruck bringen.“
Als Kind des Ruhrgebiets betrachte ich die Auszeichnung mit dem Brost Ruhr-Preis als eine besondere Ehre. Für meine Heimat habe ich mich immer gerne ins Zeug gelegt. Jedes dieser Engagements erwies sich wegen des außergewöhnlichen Charakters des Ruhrgebiets als eine Bereicherung meines Lebens.

Fritz Pleitgen, ehemaliger Intendant des WDR


Der Künstler & die Gestaltung des Preises

© Lutz Leitmann; Stadt Bochum© Lutz Leitmann; Stadt Bochum
Das ist Marcus Kiel: Der Künstler wurde 1964 in Bochum geboren. Nach dem Studium der Freien Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig 1990/92 lebt und arbeitet er als freischaffender Künstler in Bochum. Kiels Arbeiten sind politisch-gesellschaftskritisch geprägt, wie etwa die Installation „Altes Eisen“ auf der Zeche „Hannover“. Er arrangierte dort u.a. im Hof der Maschinenhalle 350 Paar Arbeitsschuhe ehemaliger Kumpel als Symbol einer vergangenen Industrieepoche. Mit 128 stählernen Porträts an der Stirnseite der Maschinenhalle setzte er den Kumpeln ein persönliches Denkmal.
Das Ruhrgebiet war Heimat von Anneliese Brost, deshalb ist es auch Förderschwerpunkt der Brost-Stiftung. Die Transformation zur Metropole Ruhr führte in den letzten Jahrzehnten zu einem vielschichtigen Lebensraum. Dieser Wandel ist stetig und vollzieht sich auf verschiedenen Ebenen. In der Form- und Materialsprache nehme ich diese Aspekte gestalterisch auf

Marcus Kiel