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Stadtschreiber(in) Ruhr startet mit Gila Lustiger

Die Bestseller-Autorin Gila Lustiger macht den Auftakt eines auf mindestens fünf Jahre ausgerichteten Eigenprojektes der Brost-Stiftung mit dem Titel „Stadtschreiber(in) Ruhr“. Diese finanziert die Stadtschreiber-Residenz. Als erste Stadtschreiberin wird Gila Lustiger, die seit 30 Jahren in Paris lebt und 1963 in Frankfurt geboren wurde, ein Jahr lang im Ruhrgebiet wohnen, um Menschen und Kultur zu erkunden. Im jährlichen Wechsel wird das Stadtschreiberamt an eine/n neue/n Stadtschreiber/in übergeben.

Literarische Auszeichnung

Für das Stadtschreiberamt hat sich Gila Lustiger durch ihre letzten Werke mehr als qualifiziert. Mit ihrem Kriminal- und Gesellschaftsroman „Die Schuld der anderen“ machte sie 2015 Furore. Zuletzt veröffentlichte sie einen persönlich gefärbten Essay über die Folgen des Terrors.
Gila Lustiger ist Tochter des Fabrikanten und Historikers Arno Lustiger (1924 – 2012), studierte ab 1981 in Jerusalem Germanistik und Komparatistik. Sie arbeitete als Verlagslektorin, Fernsehjournalistin und veröffentlichte seit 1995 verschiedene Romane.

Anforderungen für ein abwechslungsreiches Format

Für das Stadtschreiber-Projekt ist der Blick von außen auf das Ruhrgebiet wichtig, aber auch der gesellschaftspolitische Ansatz. Bodo Hombach, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands: „Als Stadtschreiber sind nicht nur Schriftsteller denkbar, sondern Publizisten aller Art, vom Drehbuchschreiber bis zum Blogger“. Für Entdecker beginne eine reiche menschliche, kulturelle und historische Schatzsuche. „Gila Lustiger hat ihre Entdeckerfreude und –fähigkeit nachlesbar bewiesen. Die Brost-Stiftung ist stolz darauf, sie für diese Aufgabe gewonnen zu haben.“

Erste Auftritte ab September

Gila Lustiger stellt sich am 14. September 2017 im Rahmen einer Lesung der Brost-Stiftung der Öffentlichkeit vor. Anschließend tritt sie an verschiedenen Orten im Ruhrgebiet auf, auch im Rahmen der Lit.RUHR am 6. Oktober um 18 Uhr, UNESCO-Welterbe Zollverein, Areal A, Schacht XII. Die Lit.RUHR unterstützt die Brost-Stiftung beim Projekt „Stadtschreiber(in) Ruhr“. Verbunden mit der Stadtschreiber-Residenz ist die Verpflichtung zu regelmäßigen Bühnenveranstaltungen mit Revier-Bürgern und Kulturschaffenden. Die Texte von Gila Lustiger als Stadtschreiberin Ruhr erscheinen in verschiedenen Medien und im Netz.

Foto: © Bogenberger/autorenfotos.com

Vita

Gila Lustiger lebt in Paris und ist die Tochter des deutsch-jüdischen Historikers Arno Lustiger (1924–2012). Sie ging 1981 nach Israel, wo sie von 1982 bis 1986 an der Hebräischen Universität in Jerusalem Germanistik und Komparatistik studierte und von 1983 bis 1986 als Lektorin für Deutsche Literatur und Kinderliteratur arbeitete.

1987 ging Gila Lustiger nach Paris und arbeitete bis 1989 als Journalistin für das deutschsprachige Programm von Radio France Internationale und das ZDF. Seit 1989 ist sie als Lektorin für verschiedene französische Verlage tätig.

Gila Lustiger veröffentlicht seit 1995 Romane. In ihrem ersten Roman „Die Bestandsaufnahme“ verarbeitete sie jüdische Schicksale während des Dritten Reiches. „Aus einer schönen Welt“ ist ein aus weiblicher Perspektive erzählter Eheroman. Mit dem autobiografischen Roman „So sind wir“, in dem sie die Geschichte einer jüdischen Familie im Nachkriegsdeutschland schildert, erzielte Lustiger einen Publikumserfolg; das Buch stand 2005 auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis. Ihr Kriminal- und Gesellschaftsroman „Die Schuld der anderen“ wurde 2015 zum Bestseller. In ihm geht es vordergründig um die Aufklärung eines jahrzehntelang zurückliegenden Mordes an einer Studentin; dabei werden kriminelle Verflechtungen von skrupellosen Politikern, Lobbyisten und Großkonzernen deutlich.

2015 erhielt Gila Lustiger für ihr Romanprojekt „Die Entronnenen“ den Robert-Gernhardt-Preis. 2016 wurde Lustiger mit dem Jakob-Wassermann-Literaturpreis sowie für ihren Essay „Erschütterung − Über den Terror“ mit dem Horst Bingel-Preis für Literatur ausgezeichnet, 2017 erhielt sie, insbesondere für „Die Schuld der anderen“ und den Essay „Erschütterung“, den Stefan-Andres-Preis.

(Quelle Wikipedia)