Wer prüft am Ende Fakten und Wahrheit?
Und dabei trifft professioneller Journalismus auf eine wachsende Konkurrenz von Politik, Wirtschaft und öffentlichen Dienstleistern, die ihre Kommunikation selbst organisieren. Die institutionellen News-Lieferanten eint ein Marktvorteil: Weder Ministerien, Polizei, Unternehmensportale oder Kirchenzeitung müssen - im Gegensatz zur Lokalzeitung – Geld verdienen! Die neuen Medienmacher stocken personell und strukturell rasant auf, während sich in den klassischen Medienhäusern die Reaktion auf aktuelle Herausforderungen weitestgehend auf Sparen und Stellenstreichungen reduziert.
Auch an dieser Stelle weist Matthiesen auf ein zentrales Problem hin: „Wer stellt die Frage: Stimmt das alles überhaupt? Wer nimmt die Wächterfunktion wahr, wenn Behörden und Unternehmen mit ihren Portalen die Lokalzeitung ersetzen?“
Noch mehr von Nöten wird diese „Wächterfunktion“ im Dickicht der sozialen Medien, Professor Klaus Meier weist in seinem Beitrag auf die „Chancen und Gefahren alternativer Öffentlichkeiten“ hin.
Frank Bußmann, Leiter der Pressestelle der Stadt Dortmund, fasst die aktuellen Herausforderungen des früher eher betulichen Arbeitsfeldes Lokaljournalismus ziemlich umfassend in seinem Beitrag „Information, Transparenz, Partizipation – Kommunale Öffentlichkeitsarbeit in einer Medienwelt der Zuspitzung“ zusammen: „Das große Medien-Lagerfeuer, um das sich alle sinnstiftend versammeln, gibt es nicht mehr. Es lodert hingegen an vielen Stellen. Zu oft wird auch gezündelt…In Zeiten, in denen der die Aufmerksamkeit bekommt, der am lautesten schreit, braucht Journalismus Professionalisierung. …Partner, die ein seriöses Informationsangebot annehmen, einordnen, berichten und auch kommentieren.“
Die Broschüre „Perspektiven für den Lokaljournalismus an Rhein und Ruhr“ können Sie
hier herunterladen.
Mehr zu den Workshops können Sie unter dem Stichwort „Lokaljournalismus“ auf unserer Website nachlesen