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Vorhang auf in der Malocher-Kulisse

Turbinenhalle an der Jahrhunderthalle Bochum_(c) Jahrhunderthalle

Jahrhunderthalle Bochum, Spielort des Schauspiels "DAS WEITE LAND", © Jahrhunderthalle Bochum

Ruhrtriennale 2022 beginnt am 11. August an ungewöhnlichen Spielorten

28. Juli 2022

Wo einmal Menschen im Schweiße ihres Angesichts malochten, öffnet sich jetzt wieder der Vorhang zur Ruhrtriennale. Vom 11. August bis 18. September werden unter Leitung der Intendantin und Regisseurin Barbara Frey erneut Hallen, Kokereien, Maschinenhäuser und Halden des Bergbaus und der Stahlindustrie zu Kulissen für das Festival. Das Programm verortet sich 2022 an den Schnittstellen von Musiktheater, Schauspiel, Tanz, Performance, Konzert und Bildender Kunst.

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Barbara Frey, Intendantin der Ruhrtriennale 2021-2023 © Daniel Sadrowski

Im Mittelpunkt steht die Tragikomödie „DAS WEITE LAND“ von Arthur Schnitzler in der Inszenierung von Barbara Frey – und gefördert von der Brost-Stiftung. Das Stück charakterisiert laut Programm „eine Gesellschaft deren Angst und die daraus resultierenden Phänomene vor der Einsicht in das Falsche ihres Lebens eine beklemmende Ähnlichkeit zur Gegenwart aufweist“. Die Kooperation mit dem Wiener Burgtheater wird in der Bochumer Jahrhunderthalle aufgeführt. Dort, wo einst Hochöfen glühten. Bis 1991 war der gewaltige Bau (9.000 Quadratmeter groß) noch Lager und Werkstatt der Krupp Stahl AG.

Das Festivalprogramm von Barbara Frey wird sich in diesem Jahr in besonderer Weise mit Zeitschichten, der Beziehung zwischen Material und Geschichte, beschäftigen. „Die Industriedenkmäler zeugen von einer vergangenen Zukunftsvision, einem industriellen Fortschrittsglauben, der an sein Ende gelangt ist“, so das Programm. „Als hätten Riesen sorglos ihren Spielplatz verlassen, ist die Landschaft geprägt von Hinterlassenschaften der Montanindustrie“.

Die sich in Planung befindenden Projekte sind in unterschiedlichster Weise von Geschichtsbewusstsein angetrieben und bilden künstlerische Methoden aus, um mit der Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen zu spielen.

2022 will sich die Ruhrtriennale intensiv mit dem konkreten Handeln, mit kollektiven, gesellschaftlichen Entwürfen, beschäftigen. Sie sucht neue Formen des Theaters und des gemeinschaftlichen Erlebens und möchte neue Möglichkeiten des Zusammenlebens und den Raum für das Erproben gesellschaftlicher Utopien geben.

Informationen zu den Tickets finden Sie hier.