In die Jahre gekommen war der alte Kleinbus im Frauenhaus Oberhausen. Für die engagierten Mitarbeiterinnen ist ein verlässliches Transportmittel eine große Erleichterung im Alltag mit Frauen und deren Kinder, die vor häuslicher Gewalt dort Zuflucht suchen. Die Brost-Stiftung unterstützte das Frauenhaus Oberhausen 2014 bei der Anschaffung eines neuen VW-Busses.
Jedes Jahr werden 65 bis 70 Frauen und 50 bis 60 Kinder aller Altersstufen in die anonyme und geschützte Unterkunft des Frauenhauses Oberhausen aufgenommen. Sie wollen nach einigen Monaten Aufenthalt ein neues Leben anfangen: ohne Gewalt, ständige Angst und Bedrohung. Einige Frauen bleiben nur wenige Tage. Sie geben ihrem Mann eine neue Chance auf ein gutes Zusammenleben.
Zu den Aufgaben der Mitarbeiterinnen gehört die Beratung und Unterstützung der Frauen ebenso wie die Betreuung der Kinder. Die rechtliche, finanzielle, psychische und soziale Stabilisierung der Frauen und Kinder ist eine wichtige Voraussetzung für ein eigenständiges Leben. Neben der Begleitung zu Behörden und Hilfe bei Formalitäten werden Gruppen- und Freizeitaktivitäten angeboten.
Logistische Hürden, teure Fahrkarten: Das ist nun Geschichte. Mit dem 9-sitzigen Kleinbus werden jetzt Ausflüge in und um Oberhausen möglich. Eine Abwechslung, die dazu beiträgt, traumatische Erlebnisse wenigstens für eine kurze Zeit beim geselligen Miteinander zu vergessen und für den schwierigen Weg Kräfte zu sammeln.
Der Transporter ist zugleich wichtiges Hilfsmittel. Sachspenden, wie Spielzeug, Schultaschen und Kleidung für die hauseigene kleine Kleiderkammer werden einmal im Monat abgeholt. Eine große Hilfe für die Bewohnerinnen und ihre Kinder, denn oftmals ziehen sie nur mit dem, was sie gerade bei sich haben, im Frauenhaus ein. Für die Beschaffung des alltäglichen Bedarfs fehlt das Geld.
Auch der Transport in die neue Wohnung wird von Mitarbeiterinnen übernommen. Die Frauen sind dankbar und froh über diese Unterstützung. Oft haben sie aus Sicherheitsgründen keinen Kontakt mehr zu Freunden oder Bekannten; manchmal müssen sie sogar den Kontakt zur eigenen Familie aufgeben.
Ein weiterer wichtiger Verwendungszweck für den Kleinbus ist Vereinsarbeit und Öffentlichkeitsarbeit. Bücherflohmarkt oder anderer Benefiz erfordern ein Transportmittel mit Stauraum. Jedes Jahr engagiert sich der Verein am 25. November beim „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ und am 8. März beim „Internationalen Frauentag“.
Auftaktveranstaltung am 23.02.2023 auf Zollverein für das Projekt „Ruhr Natur“ der Brost-Stiftung – ein Ideenwettbewerb für Schüler:innen aus dem Ruhrgebiet. Podiumsgespräch zwischen Ministerpräsident Hendrik Wüst und Bergsteigerlegende Reinhold Messner zum Thema „Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Ruhrgebiet“. Foto: Brost Stiftung/Caroline Seidel