Till Brönner „MELTING POTT“

Deutschlands Jazz-Musiker Nr. 1 erzählt von seinen Begegnungen mit den Menschen – alteingesessenen, neu hinzugezogenen sowie Ikonen, die man längst aus dem internationalen Kontext kennt – die jedoch alle unisono das Ruhrgebiet lieben. So treffen Impressionen passionierter  Borussia Dortmund-Fans auf klischeebehaftete Industrielandschaften mit ihren ewig qualmenden Schornsteinen, strikte Architekturansichten der Ruhr-Brücke auf fröhliche Karneval-Gestalten und auf die unterschiedlichsten Situationen des bunten Mit- und Nebeneinanders verschiedener Nationen und Religionen in Deutschlands größtem Ballungsraum. Aber auch dem Steinkohle-Bergbau, der durch seine Tradition und Härte besticht, welcher die Region so nachhaltig geprägt hat, wird ein Ausstellungssegment gewidmet. Es stand nicht nur Pate für den Ausstellungstitel, sondern beeindruckte Brönner in seiner Vielfalt und Widersprüchlichkeit: „Das Ruhrgebiet hat in seiner Geschichte unterschiedlichste Rollen gespielt. Es war Waffenschmiede, Motor des Aufschwungs, dann Sanierungsfall – mich interessiert, was das aus den Menschen macht.“ Über ein Jahr durchmaß der Fotograf die Region mit seiner Kamera, erforschte versteckte Gegenden, dokumentierte bekannte Orte und realisierte so sein ganz individuelles wie ungewöhnliches Porträt der Metropole Ruhr. Nach dem großen Erfolg im MKM in Duisburg soll die Ausstellung an weiteren Orten in Deutschland und in den angrenzenden Nachbarländern gezeigt werden.