Menschenmögliches: Angehörigen-Beratung und Kurzzeitbegleitung von Patienten mit onkologischen Erkrankungen

Aufgabe von MENSCHENMÖGLICHES ist es, Familien von der Erstdiagnose an und in den verschiedenen Phasen der Erkrankung zu begleiten – auch bei Rezidiv und ggf. in der  Finalphase und über den Tod hinaus. Ziel dabei ist es,  nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Familien oder Partnerschaften die Lebenssituation zu stabilisieren und Belastungssymptome zu minimieren. Dazu finden, je nach Bedarf, Einzelbegleitungen sowie Eltern-, Partner- und Familiengespräche statt. Die Familienbegleitung kann sich über einen Zeitraum einer einmaligen Beratung bis hin zu einer mehrmonatigen, regelmäßigen Begleitung erstrecken.

Die Förderung soll dazu beitragen, eine Beratung und Kurzzeitbegleitung von Angehörigen von  Patienten mit onkologischen Erkrankungen während bzw. in enger Zeitnähe zu dem stationären Aufenthalt in den KEM | Evang. Kliniken Essen Mitte (KEM) aufzubauen – in Ergänzung und Koordination mit den etablierten angeboten von Sozialberatung und Psychoonkologie; letztere dienen im Wesentlichen der Patientenversorgung, in diesem Projekt stehen dagegen mehr die Angehörigen im Focus. Ziel ist es in der Anlaufphase diese Betreuung zu etablieren, die nach der Projektphase in das therapeutische Angebot der KEM integriert und dort auch weiterfinanziert wird.

Eine Krebserkrankung löst existenzielle Ängste aus und greift stark in den Alltag ein, wodurch Paarbeziehungen zum Teil erheblich belastet sind. Die von PartnerInnen wahrgenommene Belastung wird bei ca. 20-30% als psychischer Disstress in Folge der Erkrankung mit einem Bedarf an Behandlung und Unterstützung eingeschätzt.

Gewohnte Beziehungsmuster werden zum Teil aufgelöst, welche Verunsicherung, Hilflosigkeit und Verwirrung auslösen können (z.B. Verschiebung von Verantwortlichkeiten, Zuständigkeiten).

Besonders in schwierigen Zeiten bieten altbekannte Muster Sicherheit und Orientierung, die mit der Erkrankung jedoch erschüttert werden. Eine Beratung und Begleitung des Veränderungsprozesses ist von besonderer Bedeutung, damit lösungs- und ressourcenorientiert neue Handlungsspielräume und Stabilität entstehen können.