HÖR.OPER – Audiodeskription von Opern live für blinde und sehbehinderte Theaterbesucher

Dem Auftrag der UN-Behindertenrechtskonvention folgend, ist die HÖR.OPER Gelsenkirchen seit 2010 ein Inklusionsprogramm von Musiktheater im Revier (MiR) und dem Blinden- und Sehbehindertenverein Gelsenkirchen. Ziel ist, die Teilhabe von blinden und sehbehinderten Menschen am kulturellen und gesellschaftlichen Leben sicherzustellen und zu erleichtern. Ca. 10-mal pro Spielzeit bietet das MiR die HÖR.OPER an.

Ein Team aus jeweils zwei Blinden und zwei Sehenden erstellt gemeinsam für vier neue Bühnenwerke eine komplette Audiodeskription der Vorstellung, die an ausgewählten Terminen live eingelesen wird. Durch die aktive Einbeziehung blinder Mitarbeiter in den Erstellungsprozess ist die Audiodeskription ganz nah dran an den Bedürfnissen der blinden Theaterbesucher. Der blinde oder sehbehinderte Besucher kann so Handlung, Text und die Inszenierung nachvollziehen, ohne dabei das musikalische Erleben einzubüßen. Eine zu diesem Zweck eingebaute Sendeanlage mit 30 Empfangsgeräten ermöglicht am jedem Platz im Theatersaal die Audiodeskription mitzuverfolgen. Im einstündigen Vorprogramm, der „Sinnesreise“, können sich die Besucher über das Ertasten von Kostümen, Requisiten und Masken und einem begleiteten Besuch der Bühne selbst ein „Bild“ machen, der später in der Deskription beschrieben wird. Ein Dramaturg des Musiktheaters führt die Besucher hinter die Kulissen und gibt eine Einführung in die Handlung und die Figuren der Oper. Wer nicht alleine ins Theater kommen kann, hat die Möglichkeit einen Kulturbegleiter des Generationennetzes Gelsenkirchen e.V. in Anspruch zu nehmen.