Für Mauricio Kagel

Das Ruhrgebiets-Ensemble E-MEX wurde 1999 von Musikerinnen und Musiker aus der Region gegründet und ist hier zu einer festen Größe im Musikleben geworden. In den wichtigen Spielstätten (Philharmonie Essen, Zeche Zollverein, Schloß Kemnade, domicil Dortmund, Museum Folkwang usw.) ist E-MEX regelmäßig präsent. Die Zusammenarbeit mit renommierten Vertretern anderer künstlerischer Disziplinen (aktuell: Folkwang-Tanz) gehört zum Selbstverständnis des Ensembles. Das Repertoire ist mittlerweile auf über 300 Stücke in unterschiedlichsten Besetzungen angewachsen. Ein inhaltlicher Schwerpunkt liegt auf der Uraufführung neuer, eigens für das Ensemble geschriebener Musik, nicht zuletzt solche von Komponistinnen und Komponisten der jüngeren und jüngsten Generation.
E-MEX entwickelt eigene Konzertreihen und nimmt Einladungen zu bedeutenden Musikfestivals im In- und Ausland wahr: Ungewöhnliche Aufführungsformate resultieren aus der intensiven Zusammenarbeit mit Vertretern anderer künstlerischer Disziplinen. Konzertreisen und Gastdozenturen führten das Ensemble in zahlreiche europäische Länder, nach Nord- und Südamerika, häufig auch nach Asien.
Das Projekt des Ruhrgebiets-Ensembles E-MEX versteht sich als Würdigung eines des bedeutendsten Komponisten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. 2008 verstarb Mauricio Kagel, der als junger Mann in Buenos Aires studierte und in den späten 1950er Jahren in die Bundesrepublik Deutschland kam. Mauricio Kagel hat im letzten Drittel seines Lebens vor allem in Köln, wo er eine Professur innehatte, und gegen Ende seines Lebens im Ruhrgebiet als er 2006/07 Artist in Residence in der Philharmonie Essen war, Spuren hinterlassen.
E-MEX setzt sich seit vielen Jahren für die breite Vermittlung von Neuer Musik ein. Kagels Kompositionen eignen sich dafür besonders, da sie oft zu und mit Texten entstanden sind, d.h. außermusikalische Zugänge mitliefern und fast immer einladen, sie humoristisch aufzufassen. Die meisten Musiker/innen sind in Lehre und Forschung an den Musikhochschulen der Region beschäftigt, was die Expertise der Mitwirkenden unterstreicht. Mit der Sopranistin Hasti Molavian ist auch eine Nachwuchskünstlerin aus der Region beteiligt, die jüngst ihr Studium an der Folkwang Universität der Künste abgeschlossen hat.