AufRuhr

„AufRuhr“ ist ein Gedankenspiel über die Zukunft einer in Arm und Reich geteilten Stadt. Das Ruhrgebiet im Jahr 2022 steht vor großen Herausforderungen, es geht darum „den Staub der Kohle- und Stahlvergangenheit abzuschütteln“ und die Stadt „fit für die Zukunft“ zu machen. Die Protagonisten sind der Oberbürgermeister von Essen Alexander Kühn, ein Großinvestor der Bauaufträge vergibt sowie die 14-jährige Deutsch-Kurdin Adile Karimy, die im Essener Norden lebt und mit dem Mut der Jugend – aber auch weil sie nichts zu verlieren hat – beginnt Fragen zu stellen. Es geht um die Teilhabe an der Gestaltung ihrer Stadt und so hinterfragen sie die Ungerechtigkeit der gegenwärtigen Gesellschaft.  Entlang dieser beiden zentralen, in Opposition zueinander stehenden Figuren, Adile Karimy und Alexander Kühn, spannen sich die Konflikte eines ganzen Figurenensembles auf. Die Figuren der unterschiedlichsten Milieus – Politik, Institutionen, Unternehmertum, Bürgertum, von Aktivisten bis zu den alten Bergleuten und den Drogengangs – sind eingebunden in private Geschichten und in kollektive Konflikte.  Es geht in ihren Geschichten um Besitzstandwahrung vs. Umverteilung, um Reichtum vs. Armut, um Ungleichbehandlung vs. Gerechtigkeit. „AufRuhr“ wird dabei durchaus als Lehrstück, allerdings als ein zugespitztes, spielerisches, mit grotesken und SciFiElementen verstanden.

Die Stadt Essen als Fallbeispiel für die deutsche Gesellschaft. In „AufRuhr“ werfen wir einen Blick auf das Heute aus einer Perspektive von Morgen. Die Handlung verlegen wir nur ein paar Jahre in die Zukunft, was uns Möglichkeitsräume des Erzählens eröffnet. Wie werden die nächsten Generationen das bewerten, was wir heute tun und entscheiden? Durch die Verschiebung der Perspektive wird uns ein Gedankenspiel ermöglicht, mit dem sich eine erzählerische Utopie entwickeln lässt. Über die Zukunft nachzudenken, schärft unsere Sicht auf das Heute. Über die Teilnahme der Chöre werden Jugendliche und junge Erwachsene eingebunden.