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„Ein Nomade auf der ewigen Durchreise“

Feierliche Eröffnung: Erstmals stellt Dieter Nuhr seine Bilder in Afrika aus

28. November 2022

In Zeiten der legendären Rallye von Paris nach Dakar hatte der Tross am Zielort tausende Kilometer durch teilweise unwegsames Wüstengelände zurückgelegt. Dieter Nuhrs Exponate zur Ausstellung „Von Fernen umgeben / Entouré de Lointains“ reisten, ebenso wie der Künstler selbst, deutlich entspannter Richtung Senegal – Samstag wurde die nächste „Etappe“ der von der Brost-Stiftung geförderten Bilderschau in Westafrika von Botschafter Sönke Siemon im Beisein von rund 200 Gästen eröffnet.

Auf ihre Art knüpfen die 40 teilweise großformatigen Bilder dennoch an jene Ideen an, die schon die Macher der berühmten Auto- und Motorradwettfahrt über zwei Kontinente bewegte. „Dieter Nuhrs Kunst ist tief geprägt von Reisen, Begegnung und Entdeckung. Denn der Künstler ist ein Vermesser der Welt, ein Nomade auf der ewigen Durchreise. Sein fotografisches Werk ist ein Spiegelbild dieser Mobilität“, erklärte El Hadji Malick Ndiaye, Kurator der Ausstellung und des „Institut fondamental d’Afrique Noire“ (IFAN).

Im IFAN Nationalmuseum, einem der bedeutendsten Museen Westafrikas, setzen Nuhrs Arbeiten aus dem Ruhrgebiet ihre Weltreise fort, bevor sie von der Welt zurück ins Ruhrgebiet kommen. Begleitet von neuen Motiven. Nuhr: „Ich werde im Senegal wieder neue Bilder einsammeln, die dann, nach Verarbeitung, selbst wieder auf Reise gehen. So schließt sich der Kreis und öffnet sich wieder …“

„Erkundung des größtmöglichen Lebensraums“

Prof. Bodo Hombach, Vorstandsvorsitzender der Brost-Stiftung

Seine Motive findet der Künstler überall auf der Welt. Fast hundert Länder hat er bereits bereist und ihre Landschaften, Bauwerke und Bewohner mit der Linse eingefangen. In der Ausstellung sind nun teils großformatige Bilder mit Motiven unter anderem aus Ländern wie Brasilien, Indien, Peru, Bolivien und Marokko einer Reihe von Aufnahmen aus seinem Heimatland Deutschland gegenübergestellt.

Professor Bodo Hombach, Vorstand der Brost-Stiftung: „Nuhrs Arbeiten verstehen sich als Dokumente eines lebenslangen Unterwegsseins“, und fährt fort: „Sie erkunden den größtmöglichen Lebensraum. Er hat ihn auf Reisen in fast hundert Ländern erfahren. Dabei interessiert ihn die dem Vergessen ausgelieferte Erinnerung. Sie hat Asyl und neue Zukunft in seinen Bildern. Das fotografisch Festgehaltene ist also nicht Erstarrung. Im Gegenteil. Das Eigentliche beginnt nach dem Druck auf den Auslöser.“

Die Präsentation der Arbeiten von Dieter Nuhr in Dakar ist die dritte „Etappe“ der Wanderausstellung, Start der international konzipierten Ausstellungsreihe war das Osthaus Museum Hagen. Parallel zur 59. Internationalen Kunstbiennale Venedig wurden die Exponate in der direkt am Markusplatz gelegenen Biblioteca Nazionale Marciana gezeigt.

Impressionen von Ausstellungseröffnung: