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Dunkelziffer bei AIDS steigt

Brost-Stiftung unterstützt geplante Aufklärungskampagne an Schulen im Ruhrgebiet

01. Dezember 2022

Die Zahlen könnten eigentlich Hoffnung machen: Das Robert-Koch-Institut schätzt, dass sich 2021 in Deutschland etwa 1800 Menschen neu mit HIV infizierten – nicht mehr als im Jahr vorher. Zum WELT-AIDSTAG am 1. Dezember relativiert die Welt-Gesundheitsorganisation (WH0) allerdings die Stagnation bei den Ansteckungsraten: Grund dafür seien vor allem fehlende Tests. Die Zahl der Menschen mit einer nicht diagnostizierten HIV-Infektion könnte in Europa steigen!

Es bestehe dringender Bedarf, das Testen auf HIV schnellstmöglich auszuweiten. Fehlende Diagnosen bedeuteten, dass Hunderttausende Menschen nicht die Versorgung erhielten, die sie benötigten. Ein wichtiger Baustein bleibe die Aufklärung vor allem junger Menschen im Umgang mit sexueller Hygiene und den möglichen Testverfahren.

Die Brost-Stiftung unterstützt hier seit Jahren den Verein „Jugend gegen AIDS“, im Rahmen eines Pilotprojekts in Essen soll aktuell eine Präventionskampagne gegen HIV sowie weitere sexuell übertragene Infektionen (STIs) evaluiert werden. „Wir möchten in ausgewählten Testklassen herausfinden, was die jungen Menschen vor unseren Aufklärungs-Workshops über Sexualität und Risiken wussten und was nachher“, erklärt Anna Konopka-Feuler, Vorstandsmitglied des Vereins. „Ein Schwerpunkt unserer gemeinsamen Präventionskampagne im Ruhrgebiet lag auf der Aufklärung über HIV und AIDS,  sowie die möglichen Selbsttests.“

Mitschüler helfen bei der Aufklärung

Verzögert durch die Corona-Einschränkungen soll im nächsten Jahr eine breit angelegte Informationskampagne fortgesetzt werden. „Wir möchten im gesamten Ruhrgebiet Schulen dezidiert ansprechen“, so Konopka-Feuler. „Mit dem Ziel, noch mehr Peer-Educator auszubilden. Und die Lehrer ausdrücklich zu ermutigen, sich mit den Fragen zur Sexualität auch im Unterricht auseinander zu setzen.“ Zur Erfolgsgeschichte des gemeinsamen Projektes mit der Brost-Stiftung gehört die Ausbildung von 30 jungen Menschen zu „Peer-Educators“, die einen langfristigen Aufklärungsdialog auf Augenhöhe begleiten werden

Unterstützt werden sie von 32 Lernvideos, die ab Mitte November 2021 neben Arbeitsmaterialien Lehrern und Schülern zugänglich gemacht wurden. Das E-Learning wird auf der digitalen Plattform www.faqyou.de zur Verfügung gestellt. „Die Versorgung mit digitalen Inhalten ist durch unser E-Learning abgesichert. So konnten wir trotz der Corona-Einschränkungen als vertrauensvoller Partner von Schulen handlungsfähig bleiben“, erklärt Konopka-Feuler. „Mit jeder aufgeklärten Klasse kommen wir dem Ziel von zielgruppengerechter Aufklärung auf Augenhöhe im Ruhrgebiet einen Schritt näher.“

Mit der Zielvorgabe, bis 2030 Aids weltweit besiegt zu haben, sieht sie die WHO jedoch auf einem kritischen Weg. „Es wird nicht berücksichtigt, dass durch den medizinischen Fortschritt eine HIV-Infektion nicht mehr tödlich ist und die Menschen fast normal weiterleben könnten. Aber durch die Stigmatisierung über die Krankheit werden sie in vielen Teilen der Welt vom gesellschaftlichen Leben komplett ausgeschlossen.“ Auch an dieser Stelle helfe nur Aufklärung, idealerweise breit aufgestellt im Schulunterricht.

Weitere Infos, richtig gut gemacht, finden Sie unter www.faqyou.de