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Das Anneliese Brost Musikforum Ruhr: Ein Haus für die Musik

Im Juni 2014 wurde der Vertrag zwischen der Stiftung Bochumer Symphonie und der Brost-Stiftung (Prof. Dr. Wolfgang Heit v.l.) unterzeichnet.

Die Stiftung Bochumer Symphonie und die Brost-Stiftung errichten mit vereinten Kräften ein neues kulturelles Zentrum in Bochum. An der Marienkirche entsteht das „Anneliese Brost-Musikforum Ruhr“, das im Oktober 2016 eröffnet werden wird.

Die Idee

Nicht Konkurrenz, Kooperation ist die Stärke des Ruhrgebiets. Nicht erst bei der Kulturhauptstadt RUHR.2010 haben die Menschen des Ruhrgebiets dafür vielfach den Beweis angetreten. Durch bestehende und sich neu entwickelnde Kooperationen wird mit dem Musikzentrum ein neuer Kern der musikalischen Bildung im Ruhrgebiet geschaffen. Nicht nur auf Seiten der Kommunen im Ruhrgebiet gibt es oftmals Vorbehalte gegenüber Kooperationen, auch die Kulturszene ist nicht frei von der Angst, dass zaghafte Annäherungen und gemeinsame Aktivitäten erste Schritte zu einer organisatorischen Zusammenlegung bedeuten könnten. Hier setzt das Musikzentrum an.

Ausgehend von den beiden starken Partnern sollen weitere Kooperationen aufgebaut oder bestehende vertieft werden. Ihnen bietet man mit dem Musikzentrum einen Raum, eine Spielwiese, eine kreativen Platz, der durch das Zusammentreffen an einem Ort neue Formen ermöglicht und entstehen lässt. Ziel ist es, gemeinsam neue spannende Formen der kulturellen Bildung zu entwickeln und Musik erlebbar zu machen.

Das Musikzentrum ist damit nicht nur eine Stätte der klassischen instrumentalen Musik, sondern ein Treffpunkt für verschiedenste Gruppen im regionalen Umfeld, ein Versuchslabor um Neues zu entwickeln, das durch die einzelnen Akteure allein nicht erzeugt werden könnte.

Ein Haus für die Region

Mit dem Bau des Musikzentrums Bochum wird durch die einmalige Kooperation eines Weltklasse-Orchesters mit einer der größten Musikschulen Deutschlands ein Ort geschaffen, der für erstklassige Konzerte und die kulturelle Bildung der Region stehen wird. Warum sich trotz angespannter Zeiten in der Kulturförderung alle Beteiligten für das Projekt begeistern konnten, hat einen guten Grund, denn das Musikzentrum Bochum wird vieles sein, eines aber sicher nicht: ein abgehobener Musentempel für einen eng abgezirkelten Besucherkreis.

Hier füllen die Bochumer und Menschen aus der ganzen Region selbst das Haus mit Leben: Die Bochumer Symphoniker werden hier arbeiten, proben und auftreten, das Jugendsinfonieorchester wird hier ebenso seine Heimat finden wie die über 80 Ensembles der Musikschule Bochum oder die Bochumer Chöre, die nun endlich einen angemessenen Ort für ihre Auftritte haben – in einer offenen Atmosphäre, unter professionellen Auftrittsbedingungen, in einer adäquaten Akustik. All diese Akteure werden das Haus im Herzen der Stadt lebendig und bunt gestalten.

Warum ein solches Haus für Bochum und für die Region wichtig ist, hat der Vorstand des Treuhänders der Stiftung Bochumer Symphonie, Thomas Jorberg von der GLS Bank, einmal so zusammengefasst: „Bedrohte Arbeitsplätze lassen sich nicht durch weniger Kunst oder Bildung herbeisparen. Neue Arbeitsplätze entstehen nur durch menschliche Innovationskraft und unter guten kulturellen, sozialen Rahmenbedingungen. Insofern ist das Musikzentrum ein Baustein einer Zukunftssicherung in kultureller, sozialer, aber auch wirtschaftlicher Hinsicht.“

Der Entwicklungsprozess

Die Idee des Projektes ist schon alt. Jahrzehntelang scheiterte sie an der Haushaltslage der Stadt Bochum. Realisierbar wurde sie nur durch eine Initialspende über 5 Mio. Euro von Norman Faber. Viele weitere Großspenden folgten, aber vor allem die knapp 22.000 Kleinspenden aus der Region machten ein weiteres Planen überhaupt möglich. Die Stiftung Bochumer Symphonie wurde dann 2007 gegründet als Sammelbecken diese Engagements. All das reichte allerdings nicht aus, um den geforderten privaten Anteil der Stiftung in Höhe von insgesamt 14 Mio. Euro aufzubringen. Zum guten Schluss ermöglichte erst die Kooperation mit der Brost-Stiftung und ihr finanzielles Engagement, dass mit dem Bau tatsächlich begonnen werden konnte. Dies ist ein bisher einmaliges Zusammenspiel von Bürgern, Wirtschaft, Förderverein und Stiftungen. Ihre gemeinsame Begeisterung, ihr bürgerschaftliches Engagement und ihre guten Argumente überzeugten die Bochumer Politik, die Bezirks- und die Landesregierung und schließlich sogar die zuständige Vergabestelle für Fördermittel der Europäischen Union, so dass knapp 19 Mio. Euro öffentliche Förderung dem Projekt zur Verfügung stehen. Mit diesen starken Unterstützern an einem Tisch konnte der Traum von einem Haus der Musik für Bochum schließlich Realität werden. Baubeginn war am 17. September 2013 – Eröffnung wird im Jahr 2016 sein.

Als Dank für die Kooperation und den letzten finanziellen Anstoß wird das Haus mit Eröffnung in „Anneliese Brost Musikforum Ruhr“ umbenannt.

Die beiden Hauptakteure im neuen Musikzentrum bilden die Bochumer Symphoniker und die Musikschule Bochum.

Die Bochumer Symphoniker
Die Bochumer Symphoniker sind als beständiger Akteur im Ruhrgebiet beheimatet und oft Gast in der Welt. Sie wurden mehrfach preisgekrönt für ihre ungewöhnlichen Programme und sind bekannt für ihre Offenheit und Experimentierfreudigkeit, ihre außergewöhnliche Nähe zum Publikum und den Abbau von Schwellenängsten. Neben hochkarätigem Kunstgenuss bieten die Bochumer Symphoniker den Kindern der Region seit Jahren besondere Möglichkeiten sich auszuprobieren. Dabei geht es darum, Musik und vor allem auch die klassische Musik als eine Sprache zu begreifen, die uns bereichert, erfreut, verbindet und ein Fundament bildet, was weit über die Aneignung von „skills“ hinausreicht. Schüler verschiedener Altersstufen und unterschiedlicher Herkunft entwickeln in der praktischen Beschäftigung mit Musik ihre musikalischen und kreativen Fähigkeiten und erschließen sich neue Hör- und Erfahrungsräume. Damit wird kulturelle Bildung primär mit dem Ziel der Persönlichkeitsentwicklung angeboten, die zur kulturellen Teilhabe befähigt, ein Menschenrecht ist und einen in die Lage versetzt, sich vielfältige Zugangsweisen zur Welt zu erschließen. In enger Zusammenarbeit mit den Schulen arbeiten die Bochumer Symphoniker häufig mit Kindern und Jugendlichen aus benachteiligten sozialen Schichten zusammen, die vorher nie oder selten in Berührung mit klassischer Musik oder einer anderen Art von Hochkultur gekommen sind. Doch da die Bochumer Symphoniker über keine eigene Spielstätte verfügen, unterliegen die ehrgeizigen Ziele primär großen logistischen Problemen. Wichtigster Engpass für die nachhaltige Wirkung der kulturellen Bildungsprojekte der Bochumer Symphoniker ist ein Raum, eine Begegnungsmöglichkeit, ein Platz zur Entfaltung. Dieser Ort wird mit dem Bau des Bochumer Musikzentrums geschaffen! Im „eigenen Haus” mit eigenem Education-Bereich können die Bochumer Symphoniker endlich Gastgeber sein und Schulklassen, Kinder und Jugendliche und deren Eltern zu sich einladen, wann dies erforderlich und sinnvoll ist. Mit ihren Projekten erreichen die Bochumer Symphoniker Menschen unterschiedlichster Herkunft. Nachdem diese einmal von der klassischen Musik „infiziert“ sind, braucht es einen Ort, an den sie zurückkehren können und zu jedem Zeitpunkt ein ihnen entsprechendes Angebot wiederfinden können. Denn einzelne Projekte verpuffen – Kontinuität ist gefragt, damit eine nachhaltige Wirkung erreicht werden kann!
Die Musikschule Bochum
Die Musikschule ist ein wichtiger Partner der Bochumer Symphoniker, um das Musikzentrum hochwertig mit Leben zu füllen. Sie ist gemessen an der Schülerzahl (ca. 11.000) eine der größten in Deutschland. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die etwa 90 Ensembles der Musikschule: Vom Jugendsinfonieorchester mit 70 Spielerinnen und Spielern bis hin zur Rockband ist nahezu alles vorhanden. Das gemeinschaftliche Musizieren ist der Kernpunkt, und die Auftritte der Ensembles sind ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Lebens in Bochum. Das Musikzentrum wird Mittelpunkt für die großen Musiziergemeinschaften der Musikschule wie Jugendsinfonieorchester, Blasorchester, Big Bands und Zupforchester. Als Probenort wird das Haus für viele Bochumer Bürger zur Stätte der eigenen kulturellen Betätigung über alle Alters- und Sozialgrenzen hinweg. Als Konzertort bietet das Musikzentrum mit den geplanten Konzertsälen in verschiedenen Größen einen optimalen Rahmen für die Präsentation der Arbeitsergebnisse.

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